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100 Jahre Radioorchester in Europa

Wir sind auf Sendung!

MDR Fernsehen

14. März 2024

23:35 – 0:30 Uhr

Mit der Erfindung des Radios begann ein neues Zeitalter – technisch und kulturell. Mit dem ist auch die spannende Geschichte der Rundfunkorchester verknüpft. »Wir sind auf Sendung!« beleuchtet erstmals umfassend die Entwicklung dieser Klangkörper, die eng verbunden ist mit der Historie des 20. Jahrhunderts. Die Dokumentation erzählt von Tradition und Neuerung, Identität und dem Radio selbst.

»Achtung, Achtung! Hier Sendestelle Berlin Vox-Haus Welle 400.« Wir bringen die kurze Mitteilung, dass die Berliner Sendestelle Vox-Haus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt.« Mit diesen Worten startete am 29. Oktober 1923 die erste Funk-Stunde in Berlin. Mit dem Sendebetrieb des Radios begann auch die Geschichte der Radioorchester, die anfangs der 20er Jahre den klassischen Konzertbetrieb reformierten: Erstmals konnte das Publikum eine Musikdarbietung live im heimischen Wohnzimmer erleben.

Das neue Massenmedium dürstete nach musikalischem Repertoire: Symphonien, Schlager, Operettenmelodien und moderne Musik. Der älteste dieser neuen Klangkörper wurde von Leipziger Musikern im Januar 1923 gegründet. Wenig später folgten Berlin und Frankfurt. Weltweit entstanden bis in die 50er Jahre mehr als hundert Rundfunkorchester.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Konzert- und Opernhäuser in Europa zerstört, Konzertübertragungen im Radio boten oftmals die einzige Möglichkeit, das kulturelle Leben weiterzuführen. Die Entwicklung der Zeitgenössischen Musik des 20. Jahrhunderts von Hartmann, Messiaen bis zu Henze, Stockhausen, und Boulez wurde maßgeblich durch die Rundfunkklangkörper begleitet und zum Teil erst ermöglicht. Dieser Gründungsauftrag spielt bis heute eine wichtige Rolle.

Seit den vergangenen Jahren befinden sich viele Radioorchester jedoch zunehmend unter Legitimationsdruck. Sparzwänge führten zu Fusionen oder gar Schließungen von Klangkörpern. Welchen Anforderungen müssen sich die Ensembles zukünftig stellen?

Film von Maria Stodtmeier und Günter Atteln

Fotocredit: Arte/Accentus Music

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