Werke von Ravel und Grieg
Víkingur Ólafsson und das Bergen Philharmonic Orchestra
Vom 33. Musikfest Bremen
Dieses Konzert von Víkingur Ólafsson mit dem Bergen Philharmonic Orchestra im großen Saal der »Glocke« war das Highlight der »Großen Nachtmusik«, des Eröffnungsabends beim 33. Musikfest Bremen.
Mit Werken von Ravel und Grieg führt einer der europäischen Spitzenklangkörper zusammen mit dem aktuell wohl interessantesten Klaviersolisten der jüngeren Generation zwei Meisterwerke voll klingender Leidenschaft und packender Virtuosität auf.
«La Valse« schrieb Maurice Ravel 1919 ursprünglich als Ballettmusik im Auftrag von Sergei Djagilew für dessen »Ballets Russes«. Ravel verarbeitet Elemente des Wiener Walzers mit allen Stilmitteln impressionistischer Harmonik und Rhythmik: eine mitreißende Apotheose des Wiener Walzers. Ravel bezeichnete sein Werk als »fantastischen und tödlichen Derwischtanz«. Durch schwebende Nebelschleier hindurch erkennt man walzertanzende Paare, in einem riesigen, von Kronleuchtern hell erleuchteten Raum wirbeln die Menschen im Kreis. Nach und nach mischen sich verzerrte Rhythmen und dissonante Harmonien in die Walzerseligkeit, das Stück endet in einem ekstatischen Klangrausch.
Das Klavierkonzert a-Moll ist Edvard Griegs einziges vollendetes Konzert. Der norwegische Komponist ließ sich dazu inspirieren, als er Clara Schumann das a-Moll-Konzert ihres Mannes spielen hörte. In die romantische Klangfülle und Virtuosität des Stücks ließ Grieg auch Elemente der traditionellen Musik seiner Heimat einfließen, etwa im ersten und dritten Satz den norwegischen Springtanz Halling.
Mit leidenschaftlicher Musikalität, explosiver Virtuosität und intellektueller Neugier beeindruckt der isländische Pianist Víkingur Ólafsson sein Publikum. Dabei brilliert er mit Bach ebenso wie mit dem großen klassischen Solistenrepertoire – und engagiert sich auch nachdrücklich für Neue Musik.
Bergen Philharmonic Orchestra, Edward Gardner
Víkingur Ólafsson (Klavir)
Rosie Frater-Taylor (Gitarre, Gesang)
Dave Edwards (Bass)
Tom Potter (Schlagzeug)
Kristen Witmer (Sopran)
Marcel Beekman (Tenor)
Felix Schwandtke (Bass)
Shunske Sato (Violine und Leitung)
Fotocredit: Arte/Patric Leo