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Vier Werke und ein Tanzabend

Vier Choreographen an der Pariser Oper

James Thierrée, Hofesh Shechter, Iván Pérez und Crystal Pite im Pariser Palais Garnier.

arte

18. Januar 2021

0:20 – 2:20 Uhr

Vier Choreographen, vier Werke und ein Tanzabend voller vibrierender Intensität. Die Gegenwartskünstler James Thierrée, Hofesh Shechter, Iván Pérez und Crystal Pite präsentieren ihre variationsreichen Kompositionen im Pariser Palais Garnier und beweisen wieder einmal, warum das Pariser Ballett zu den renommiertesten Compagnien der Welt gehört. An diesem Abend werden die Grenzen zwischen Tänzer und Publikum überschritten, verschüttete Traumata ans Licht gebracht und männliche Tänzer auf Arvo Pärts »Stabat Mater« zugleich Objekte der Begierde und Gegenstand des Spotts. Den rauschenden Abschluss bildet Crystal Pites »The Seasons‘ Canon«.

Dass das Pariser Ballett zu den vielfältigsten Compagnien der Welt gehört, beweist dieser Tanzabend aus dem Palais Garnier: Vier zeitgenössische Choreographen unterschiedlichster Stilrichtungen präsentieren ihre variationsreichen Kompositionen, die sie dem Corps de Ballet der Pariser Oper auf den Leib geschrieben haben. Den Auftakt des Abends macht James Thierrée. Er entert die öffentlichen Bereiche der Pariser Oper und entführt den Zuschauer mit seinem Werk »Frôlons« in eine fantastische Traumwelt. In »The Art of Not Looking Back« bemächtigt sich dann der Israeli Hofesh Shechter der Bühne, indem er neun Tänzerinnen in einen urtümlichen, von panischer Angst geprägten Reigen hineinzieht. Er spürt verschütteten Traumata nach und lässt in der Choreographie blanke Gewalt auf zeremonielle Feierlichkeit antworten. Damit hinterfragt er den Stellenwert des persönlichen Schmerzes im Rahmen des künstlerischen Schaffens. Im Anschluss präsentiert der Spanier Iván Pérez ein völlig anders geartetes Stück, auf das »Stabat Mater« von Arvo Pärt. In seiner feinsinnigen Choreographie »The Male Dancer« setzt Pérez nur männliche Tänzer ein und entwickelt mit ihnen Schritt für Schritt das Paradox der Tänzerfigur – dieser Mischung aus Kraft und Sensibilität, die mal zum Objekt der Begierde, mal zum Gegenstand des Spottes wird. Den dynamischen Abschluss des Abends bildet »The Seasons' Canon«, eine eigens für das Ballett der Pariser Oper geschaffene Choreographie der Kanadierin Crystal Pite aus dem Jahr 2016 zur Musik von Max Richters Bearbeitung der »Vier Jahreszeiten« Vivaldis.

Regie: Cédric Klapisch, Miguel Octave
Choreographie: Iván Pérez, Hofesh Shechter, James Thierrée, Crystal Pite

Arte Concert: Online vom 10. Januar 2021 bis 17. Mai 2021

Fotocredit: Arte/Agathe Poupeney/Divergence

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