Film von Chelsea McMullan
Swan Song: Ein neuer »Schwanensee«
Karen Kain gehört zu den bekanntesten Balletttänzerinnen weltweit. Ihr Debüt feierte sie 1971 in »Schwanensee«. Kurz vor ihrer Pensionierung als künstlerische Leiterin des National Ballet of Canada führt sie nun erstmals selbst Regie bei der Ballettinszenierung. Der Dokumentarfilm begleitet Karen Kain und die Gruppe junger Tänzerinnen und Tänzer dabei, wie sie auf die bedeutende Premiere hinarbeiten.
Karen Kain ist eng mit »Schwanensee« von Peter Iljitsch Tschaikowsky verbunden. Mit 19 Jahren debütiert sie 1971 mit dem National Ballet of Canada mit diesem Ballett, in dem sie bald darauf die Rolle der Schwanenprinzessin meistern muss. Zwei Jahre später tanzt sie erstmals mit Rudolf Nurejew und zählt bald zu den bekanntesten Balletttänzerinnen weltweit. Von 2005 bis 2021 wirkt sie als künstlerische Leiterin des renommierten kanadischen Ensembles. Dann, am Vorabend ihrer Pensionierung, nimmt sie die Herausforderung an, selbst Regie bei »Schwanensee« zu führen.
»Swan Song« begleitet Kain und die jungen Tänzerinnen und Tänzer bei der Produktion und verwebt den dramatischen Entstehungsprozess mit Szenen aus dem Privatleben der Protagonistinnen und Protagonisten, die sich in einem kräftezehrenden Prozess auf die bedeutende Premiere vorbereiten. Der Dokumentarfilm taucht in Arbeit und Leben einer der weltweit führenden Ballettkompanien ein, die hier der besonderen Interpretation von »Schwanensee« durch die einstige Primaballerina Karen Kain folgt. Er beobachtet die fast zwei Jahre währende Entwicklung, wobei die Coronakrise nur eines der zu überwindenden Hindernisse darstellt, die die Protagonistinnen und Protagonisten nicht selten an den Rand ihrer physischen und psychischen Kräfte bringen.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben mit, wie sie durch kreative Konflikte gehen, schmerzhafte Verletzungen und persönliche Rückschläge erleiden, aber auch, wie sie sich für Gleichberechtigung und Veränderung tradierter Vorstellungen von Konformität bei Hautfarbe und Körperbau einsetzen.
Fotocredit: Arte/Dogwoof