Symphonie Nr. 2
Sir Antonio Pappano dirigiert Rachmaninow
Im Juni 2018 dirigierte die 2. Symphonie von Sergej Rachmaninow mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der Philharmonie im Gasteig.
Sergej Rachmaninow hat seine 2. Symphonie hauptsächlich in Dresden komponiert, was einen unmittelbaren Einfluss auf die Musik hatte. Rachmaninow stammte aus einem russischen Adelsgeschlecht und verließ Russland im Zuge der bolschewistischen Revolution 1905, die schon damals den Zaren stürzen wollte. In Dresden hatte er einen Ort gefunden, um in Ruhe komponieren zu können. Und er hatte die Möglichkeit, oft in die berühmte Semperoper zu gehen! Besonders faszinierte ihn die damals ganz neue "Salome" von Richard Strauss, die für einen großen Skandal sorgte. Immer wieder betonte Rachmaninow in dieser Zeit deren geniale, einzigartige Instrumentation. All diese Eindrücke sind direkt in seine Arbeit zur 2. Symphonie eingeflossen. Dafür verwendete er auch damals ungewohntes Instrumentarium, wie ein groß besetztes Schlagwerk oder das Glockenspiel.
Die 2. Symphonie offenbart einen dunklen, schwermütigen Grundcharakter und volltönende Streicherpassagen mit langen, wunderschönen Melodiebögen. So bekommt das Werk eine weite, erhabene Atmosphäre, die als "typisch russisch" bezeichnet werden kann.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Antonio Pappano
Sergej Rachmaninow: Symphonie Nr. 2 e-Moll, op. 27
Philharmonie im Gasteig München, Juni 2018
Fotocredit: IMG Artists/Musacchio & Ianniello