Film von Hans-Michael Marten
Singen ist bunt
Kaum ein Kulturbereich ist so vielfältig und bunt wie das große Angebot der Chöre in Deutschland. Wir haben uns einige außergewöhnliche, schräge, originelle und engagierte Chöre ausgesucht, die einen Einblick geben in die Vielfalt der deutschen Chorlandschaft. So besuchen wir:
Die Tollkirschen, der Leipziger Schwulenchor trifft sich einmal in der Woche zur Probe, Erkennungszeichen bei Auftritt - die rote Fliege. Dabei werden Lieder zwischen Schlager und Pop gesungen, manchmal dazu getanzt.
Der Gebärdenchor aus Emsdetten setzt sich aus Gehörlosen und Hörenden zusammen. Sie gebärden deutsche, englische und französische Lieder, die in Gebärdensprache übersetzt und dann stumm geprobt werden. Für Hörende wird die Musik eingespielt. So bekommen die Konzerte eine ganz eigene, ergreifende Darstellung.
Die Bergfinken aus Dresden sind ca. 90 Sänger zwischen 35 und 85 Jahren, die voller Inbrunst Bergsteigerlieder singen, vom Klettern und sie klettern auch. Denn schließlich ist es der Chor des sächsischen Bergsteigerbundes.
Der Begegnungschor wurde 2015 gegründet und funktioniert nach dem Tandemprinzip. Wenn ein »Alt-Berliner« mitsingen möchte, muss er einen »Neu-Berliner« mitbringen. Die »Neu-Berliner sind Flüchtlinge.
Rodina – der Bremer Chor besteht aus Russen, Kasachen, Ukrainern und Letten. Was sie verbindet ist zum einen das Singen, zum anderen, dass alle schon lange in Deutschland leben. Rodina heißt Heimat und die ist für alle Deutschland.
Der Stadtsingechor Halle ist der älteste Chor Deutschlands, auch wenn die Chormitglieder jung sind, meist im Alter der 9. Klasse. Und sie zeigen, dass sie nicht nur schön singen können, sondern noch andere Talente haben.