Ballett der Pariser Oper Dezember 2018
Sergei Prokofjews »Aschenbrödel«
Aufführung zum Gedenken an Rudolf Nurejew, der 2018 80 Jahre alt geworden wäre.
Sergei Prokofjews Vertonung des Märchens »Aschenbrödel« kam 1945 im Moskauer Bolschoi-Theater zur Uraufführung. 1986 choreographiert Rudolf Nurejew, damals Ballett-Direktor der Pariser Oper, das Ballett neu und versetzte die Geschichte in ein Privatkino, mit Kulissen, die an Fritz Langs »Metropolis« erinnern. ARTE zeigt die Aufführung der Pariser Oper vom 31. Dezember 2018. Die Wiederaufnahme von »Cendrillon« war Teil der Gedenkfeiern des Opernhauses für ihren ehemaligen Ballett-Direktor Rudolf Nurejew, der 2018 80 Jahre alt geworden wäre.
»Cinderella«, die Geschichte von »Aschenbrödel« in der Version des französischen Märchendichters Charles Perrault, ist ein abendfüllendes Ballett in drei Akten mit der Musik von Sergei Prokofjew. Die Uraufführung fand 1945 am Moskauer Bolschoi-Theater statt. Rudolf Nurejew schuf im Oktober 1986 eine moderne Bearbeitung des Stückes und verlegte die Handlung nach Hollywood. Cinderella ist darin eine unbekannte Schauspielerin, die von einem Produzenten entdeckt und zum Filmstar wird. Aschenbrödel schafft es in der Rolle der guten Fee und dank des Märchenprinzen in Gestalt eines berühmten Schauspielers, ihrem traurigen Schicksal zu entkommen und ihre Träume zu verwirklichen. Etwas erinnert das Ballett an das Leben des Choreographen selbst: Nurejew war ein junger Tänzer tartarischer Herkunft aus der Sowjetunion, der 1961 nach Frankreich floh, wo er politisches Asyl bekam. Von hier aus begann er seine internationale Karriere. 1983 wurde Rudolf Nurejew zum künstlerischen Leiter des Balletts der Pariser Oper ernannt. Leider währte das Glück nicht lange. Noch bevor er seinen Posten angetreten hatte, erfuhr er, dass er HIV-Positiv war. Rudolf Nurejew starb 1992 mit nur 54 Jahren. 2018 wäre er 80 Jahre alt geworden. Die Pariser Oper gedachte ihres ehemaligen Ballettdirektors mit einer Reihe von Gedenkfeiern und Ausstellungen, unter anderem mit der Wiederaufnahme seiner Fassung von Prokofjews »Aschenbrödel«.In der Aufführung vom 31. Dezember 2018 tanzt Valentine Colasante die Rolle der Cinderella, Karl Paquette gibt den berühmten Schauspieler. Es ist Karl Paquettes letzter Auftritt an der Opera de Paris. Mit dem Auftritt vom 31.12.2018 nimmt der langjährige Solotänzer der Pariser Oper Abschied von der Bühne.
Choreographie: Rudolf Nurejew
Regie: Isabelle Julien
Orchestre Pasdeloup, Vello Pähn
Mit Valentine Colasante (Aschenbrödel), Karl Paquette (Der Prinz), Aurélien Houette (Die Mutter), Ludmila Pagliero , Dorothée Gilbert (Die Stiefschwestern), Pierre Rétif (Der Vater).
Fotocredit: Arte/Yonathan Kellerman