Mit Alice Sara Ott
Salonen dirigiert Grieg und Sibelius
Ein Paukenwirbel und ein starker Orchesterakzent bilden den Auftakt zu Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll op. 16. Bald nach der Uraufführung 1869 begutachtete Franz Liszt das Werk und zeigte sich enthusiastisch. So ging es auch dem Publikum: Heute gehört die Komposition nicht nur zu den wichtigsten Werken Edvard Griegs, sondern ist auch eines der beliebtesten Klavierkonzerte überhaupt.
Die junge Münchner Pianistin Alice Sara Ott konzertiert mittlerweile auf der ganzen Welt. Für Griegs Klavierkonzert kehrte sie am 16. Januar 2015 an den Ort zurück, an dem alles begann, wo sie ihre ersten großen Konzerte gab und viele Preise gewann: den Herkulessaal in der Münchner Residenz. Begleitet wurde sie vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen.
Im zweiten Teil des Konzerts widmet sich Salonen der 5. Symphonie seines finnischen Landsmanns Jean Sibelius. Obwohl das Werk ein Triumph wurde - Sibelius dirigierte es an seinem 50. Geburtstag und wurde als »größter Sohn des Landes gefeiert« - war der Komponist lange nicht zufrieden. Kein anderes Stück zerriss ihn innerlich derartig, musste er so oft überarbeiten. Erst 1919, vier Jahre nach der Uraufführung der ersten Fassung, war Sibelius zufrieden und hob seine 5. Symphonie in ihrer endgültigen Fassung in Helsinki aus der Taufe.
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