Christof Loy inszeniert in Helsinki
Richard Strauss: Salome
Eine Salome, die sich weder über ihr Geschlecht noch ihre Sexualität definiert
Ein schwacher König, seine willensstarke Stieftochter, ein geheimnisvoller Prophet – Es ist ein Netz aus Lust und Verführung, das Oscar Wilde mit »Salome« beschrieb und das Richard Strauss in Musik übersetzte. Doch die Salome, die Regisseur Christof Loy an der Finnischen Nationaloper zeichnet, definiert sich weder über ihr Geschlecht noch ihre Sexualität. Es dirigiert Hannu Lintu.
Für seine Inszenierung an der Finnischen Nationaloper in Helsinki versucht Christof Loy eine neue Interpretation der legendären Hauptfigur. »Ich persönlich sehe Salome als einen Menschen, der sehr wohl weiß, wie Männer auf sie reagieren, der aber auch versucht, seine Sexualität zu verbergen.«, erklärt der Regisseur. »Salome ist scharfsinnig, intelligent und witzig. Diese Eigenschaften wurden im Laufe der Jahre der Rezeptionsgeschichte immer heruntergespielt.«
Inszenierung: Christof Loy
Orchestre de l'opéra national de Finlande, Hannu Lintu
Mit Vida Miknevičiūtė (Salome), Mihails Culpajevs (Narraboth), Nikolai Schukoff (Herodes), Karin Lovelius (Herodias), Andrew Foster-Williams (Jochanaan), Elli Vallinoja (Herodia's Page)
Aufzeichnung vom 7. April 2022 aus der Finnischen Nationaloper, Helsinki
Fotocredit: Arte/YLE/Heikki Tuuli