Théâtre des Champs-Elysées, Paris, 2021
Pariser Leben von Jacques Offenbach
Mit dem fantasievollem Bühnenbild von Christian Lacroix
Neuer Glanz, neue Melodien: Neben »Orpheus in der Unterwelt« und »Die schöne Helena« gehört »Pariser Leben« – uraufgeführt 1866 in Paris - zu Jacques Offenbachs (1819-1880) populärsten Operetten. Die Originalfassung der Operette »Pariser Leben« wurde wie damals üblich zensiert. Nun zeigt ARTE die witzig-spritzige Satire auf das frivole Paris in einer farbenfrohen Inszenierung des französischen Modeschöpfers Christian Lacroix. Er hat sie unter anderem für das Pariser Théâtre des Champs-Elysées in Szene gesetzt. Das neu rekonstruierte Libretto basiert auf der ursprünglichen Fassung, die zu Offenbachs Lebzeiten zensiert wurde.
Fantasie, Exzentrik, Leichtigkeit und ein Hauch von Melancholie: Jacques Offenbach, der Begründer der modernen Operette, befand sich auf dem Gipfel seines Ruhms, als er die musikalische Satire »Pariser Leben« komponierte. Er vertonte hierfür das Buch der Librettisten Henri Meilhac und Lucovic Halévy, eine erfrischende Ode an das frivole Paris des 19. Jahrhunderts. Ihre Uraufführung erlebte sie am 31. Oktober 1866 im Théâtre du Palais-Royal in Paris. Auf den Tag genau ein Vierteljahr später, am 31. Januar 1867, ging im Wiener Carltheater die deutschsprachige Erstaufführung über die Bühne.
Das Palazzetto Bru Zane – ein in Venedig ansässiges Zentrum, das sich der Förderung der französischen Musik der Romantik verschrieben hat – und seine Partner präsentieren nun die Originalfassung von »Pariser Leben« aus dem Jahr 1866. Im Orchesterarchiv des Théâtre du Palais-Royal fand sich eine Partitur der Uraufführung mit wertvollen handschriftlichen Hinweisen des Komponisten. Zwei neue Akte fügen bisher völlig unbekannte Melodien hinzu und das Zensurlibretto sowie längst vergessene Varianten liefern überraschend neue Facetten von einigen der berühmtesten Lieder.
Das Ergebnis ist eine so nie gehörte Fassung des »Pariser Lebens«, die allerdings dem Charme des bekannten Werks und den Melodien, die seinen Ruf begründen, durchaus gerecht wird. Zwischen Zweitem Kaiserreich und heute – hochkarätige französische Sänger sowie die eleganten Kostüme und das fantasievolle Bühnenbild von Christian Lacroix dürften ebenfalls dazu beitragen, das Meisterwerk von Offenbach in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Regie: François Roussillon
Inszenierung: Christian Lacroix
Choreographie: Glyslein Lefever
Kostüme: Christian Lacroix
Licht: Bertrand Couderc
Chœur de chambre de Namur
Les Musiciens du Louvre, Romain Dumas
Mit Jodie Devos (Gabrielle), Rodolphe Briand (Gardefeu), Marc Mauillon (Bobinet), Franck Leguérinel (Le Baron), Aude Extrémo (Métella), Elena Galitskaya (Pauline), Louise Pingeot (Clara), Marie Kalinine (Bertha), Ingrid Perruche (Madame de Quimper-Karadec), Caroline Meng (Madame de Folle-Verdure), Sandrine Buendia (La Baronne)