Regie: Kevin Clarke, Rosa von Praunheim
Operndiven - Operntunten
Es ist ein Klischee: schwule Männer und ihre Liebe zur Oper. Doch hinter dem Stereotyp verbirgt sich eine lebendige Geschichte. Mit dem Journalisten Tilman Krause und dem Musikwissenschaftler Kevin Clarke zeigt Rosa von Praunheim großartige Protagonisten, die als schwule Männer über ihre Begeisterung für bestimmte Operndiven mit großer Leidenschaft berichten.
Die Idee zu einem Film über Schwule und Oper bekam der Filmemacher Rosa von Praunheim durch seinen Jugendfreund, den Regisseur Werner Schroeter, der eine klassische Operntunte war und ein Leben lang für die göttliche Diva Maria Callas schwärmte. Durch seine Recherchen fand von Praunheim heraus, dass es weltweit eine sehr große Anzahl schwuler Männer gibt, die bestimmte Sopranistinnen mit hohen Stimmen verehren, ihnen nachreisen und Geschenke machen, aber auch kritisch sein können, wenn sie die Töne nicht treffen.
Was aber ist es, das Schwule an der Oper so fasziniert? Mit dem Journalisten Tilman Krause und dem Musikwissenschaftler Kevin Clarke zeigt Rosa von Praunheim großartige Protagonisten, die als schwule Männer über ihre Begeisterung für bestimmte Operndiven mit großer Leidenschaft berichten. Für Kevin Clarke sind es Kiri Te Kanawa und Ljuba Welitsch, zu denen er in großer Liebe entbrannt ist. Für Tilman Krause ist es Edda Moser, deren legendäre Aufnahme der Rachearie aus Mozarts »Zauberflöte« in der Raumsonde »Voyager 2« ins All geschossen wurde. Rosa von Praunheim erkundet mit Tilman Krause und Kevin Clarke sowie weiteren Operntunten, darunter der Regisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin, Barrie Kosky, der sich selbstironisch als »Gay Jewish Kangaroo« bezeichnet, die Liebe des homosexuellen Mannes zur Oper. Selbstverständlich kommen auch einige Diven zu Wort, darunter Edda Moser, Sophie Koch und Nadine Secunde, die von einem schwulen Freund erzählt, der seine Liebe zur Oper einmal so ausgedrückt hat: »Die Oper verwandelt Schmerz in Schönheit.«
Fotocredit: Arte/Lorenz Haarmann