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Orchestre de Paris, Esa-Pekka Salonen

Olivier Messiaen: Turangalîla-Symphonie

arte

1. September 2023

23:50 – 1:15 Uhr

Messiaen hat sich ausführlich über seine Symphonie mit dem geheimnisvollen Titel geäußert. Unter anderem erklärte er, das Werk habe – bis zu einem gewissen Grad – den erzählenden Charakter einer symphonischen Dichtung, denn es gebe keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Es ist die symphonische Fassung des Mythos um Tristan und Isolde. Allein der Titel regt die Fantasie der Zuhörenden an: »Turangalîla« kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Liebesgesang, Freudenode, Tempo, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod. Das Werk ist also der »schicksalhaften, unwiderstehlichen, alles überwindenden, alles vernichtenden Liebe« gewidmet, der »Liebe, die letztlich zum Tod führt und ihn in gewisser Weise sogar herbeiruft, denn diese Liebe übersteigt den Körper, ja selbst den Geist, und wird kosmisch. […] Eine sehr große Liebe ist ein – wenn auch sehr schwacher – Abglanz der einzig wahren, der göttlichen Liebe.«

Neben dem großen Orchester glänzen in der Turangalîla-Symphonie zwei Soloinstrumente: die Ondes Martenot, ein elektronisches Tasteninstrument, dessen modulierbarer Klang 1949 ein Novum war; und das Klavier mit seinem äußerst anspruchsvollen Part. Esa-Pekka Salonen vertraut hier auf zwei Ausnahmemusiker: Bertrand Chamayou am Klavier und Nathalie Forget an den Ondes Martenot.

Trotz ihres Umfangs und des rätselhaften Titels wurde die Turangalîla-Symphonie zu Messiaens Hauptwerk und zu einem Muss für die großen Ensembles der Klassikwelt. Die extravaganteste und zugleich zugänglichste Partitur des 20. Jahrhunderts begeistert bis heute bei jeder Aufführung durch ihre einzigartige klangliche Vielfalt und ihren mitreißenden, virtuosen Rhythmus.

Kammerchor accentus
Chœur de jeunes de l’Orchestre de Paris
Chœur de l'Orchestre de Paris
Chorleitung: Ingrid Roose, Richard Wilberforce
Orchestre de Paris, Esa-Pekka Salonen
Bertrand Chamayou (Klavier)
Nathalie Forget (Ondes Martenot)

Philharmonie de Paris, September 2022

Fotocredit: Arte/Camera Lucida

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