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Aus dem Brüsseler Opernhaus La Monnaie 2019

Offenbach: »Hoffmanns Erzählungen«

Patricia Petibon singt alle vier Verkörperungen von Hoffmanns berühmten Frauenfiguren.

arte

2. Januar 2023

0:40 – 3:45 Uhr

2019 feierte das Brüsseler Opernhaus La Monnaie Jacques Offenbachs 200. Geburtstag mit einer Neuproduktion seines Meisterwerks »Hoffmanns Erzählungen«. Unter der Regie von Krzysztof Warlikowski und der musikalischen Leitung von Alain Altinoglu, Chefdirigent der Brüsseler Oper, interpretiert diese Inszenierung Offenbachs fantastische Oper anhand vielfältiger Anspielungen auf Hollywood, insbesondere auf den Film »A Star Is Born«. Die französische Sopranistin Patricia Petibon singt alle vier Verkörperungen von Hoffmanns berühmten Frauenfiguren.

In Jacques Offenbachs fantastischer Oper wird der Dichter E.T.A. Hoffmann zum Protagonisten von drei Erzählungen aus seiner eigenen Feder. Hoffmanns Liebesbeziehungen zu der Puppe Olympia, zu der schwerkranken Sängerin Antonia und zu der Kurtisane Giulietta scheitern alle drei an der Kluft zwischen schönem Traum und harter Wirklichkeit.
Kurz vor seinem Tod vollendete Offenbach mit »Hoffmanns Erzählungen« seine erste Oper. Zuvor hatte er fast ausschließlich sehr melodiöse und gesellschaftssatirische Operetten komponiert, die seinen Ruhm begründeten. Offenbachs allerletztes Bühnenwerk ist eine Elegie auf die vergeblichen Hoffnungen und gescheiterten Idealen eines Künstlerlebens.
Bereits zwei Mal war »Hoffmanns Erzählungen« am Brüsseler Opernhaus prominent produziert worden: 1961 unter der Regie von Maurice Béjart und 1985 mit José van Dam als Interpret der vier Verkörperungen des Teufels. 2019 verpflichtete La Monnaie den polnischen Regisseur Krzysztof Warlikowski für eine neue Aufführung. Er nahm eine verbreitete Inszenierungspraxis auf und entschied sich nicht für drei Erzählungen, sondern für eine einzige: die von der Höllenfahrt des Protagonisten. Dieser ist in Warlikowskis Inszenierung ein völlig heruntergekommener, von seinen amourösen Misserfolgen geplagter Dichter im Endstadium der Alkoholsucht. Im Rahmen seiner vielfältigen Anspielungen auf Hollywood übernimmt Warlikowski den Plot des Films »Ein Stern geht auf« (»A Star Is Born«), indem er Hoffmann in einen gefallenen Pygmalion und Stella in eine Nachwuchsschauspielerin verwandelt. Die Inszenierung besticht durch die Leistungen des US-amerikanischen Tenors Eric Cutler in der Titelrolle und der französischen Sopranistin Patricia Petibon, die das Kunststück vollbringt, neben der Stella auch noch deren drei andere, in die Filmwelt projizierte Fantasiefiguren zu singen: Olympia, Antonia und Giulietta.

Regie: François Roussillon
Inszenierung: Krzysztof Warlikowski
Dirigent: Alain Altinoglu
Chorleitung: Martino Faggiani, Alberto Moro

Eric Cutler (Hoffmann), Patricia Petitbon (Olympia, Antonia, Guilietta, Stella), Michèle Losier (Muse), Sylvie Brunet-Grupposo (Stimme des Grabes), Gabor Bretz (Berater)

 

Fotocredit: Arte/B. Uhlig/De Munt La Monnaie

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