Ein Opernhaus für Butuceni
Moldawiens Wunderdorf
Strohballen zum Sitzen, Plastikplanen als Sonnenschutz. Einmal im Jahr wird es laut in Butuceni. Das kleine Dorf liegt im Osten Moldawiens, zwischen Felsen und Weinbergen. In der gottverlassenen Gegend findet jedes Jahr ein 3-tägiges Open-Air-Opernfestival der besonderen Art statt.
Anatolie Botnaru ist Weinbauingenieur, Rechtsanwalt und Unternehmer, er hat das einzigartige Event auf die Beine gestellt. Auf dem Programm steht nichts Geringeres als »Carmina Burana« und Verdis Oper »Nabucco«, gegeben vom Ensemble der Staatsoper Chișinău unter der Leitung von Maestro Friedrich Pfeiffer. 2016 kann Anatol Botnaru den ehemaligen Hausdirigenten der Wiener Staatsoper von seiner Idee eines Opern-Festival in seinem »Wunderdorf« Butuceni überzeugen.
Anatol Botnaru hat in Butuceni verlassene Häuser im traditionellen Stil restauriert und damit ebenso großen Erfolg bei Touristen aus aller Welt wie mit seinem Restaurant. Hier hält Olesea Cojocaru die Küche mit Hilfe der Dorffrauen am Laufen. Sie kochen nach bewährten Rezepten und keltern Wein aus alten Reben. Nur noch wenige Stunden sind es bis zur ersten Aufführung von Verdis Oper »Nabucco«. Doch es fehlt ein Pult für den Stardirigenten aus Wien. Ohne Pult kann Maestro Pfeiffer aber nicht dirigieren.
Fotocredit: MDR/HA Kommunikation