Film von Jakub Sommer
Mein Leben mit Bohuslav Martinú
Bohuslav Martinu war einer der bedeutendsten tschechischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. 1890 im ostböhmischen Policka geboren und aufgewachsen, studierte er in Prag zunächst Violine und später zusätzlich Orgel und Komposition. Den 1. Weltkrieg verbrachte er - als wehrdienstuntauglich eingestuft - als Musiklehrer in seinem Heimatort und war ab Kriegsende als Geiger in der Tschechischen Philharmonie engagiert. 1923 zog er nach Paris um sein Kompositionsstudium abzuschließen. Dort traf er auch auf seine spätere Ehefrau Charlotte Léonie Victorine Quennehen. Mit ihr emigrierte er vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die USA, wo sie beinahe 13 Jahre lebten.
Erst 1953 kehrte das Ehepaar nach Europa zurück, lebte zunächst in Nizza und dann in der Schweiz, wo Bohuslav Martinu 1959 in Liestal bei Basel verstarb. Anhand von Charlottes Erinnerungen und Aufzeichnungen der tschechischen Geheimpolizei, die ihn durch einen Freund bespitzeln ließ, erzählt Regisseur Jakub Sommer die bewegte Lebensgeschichte Martinus, welcher sich nach der Machtergreifung der Kommunisten weigerte in seine Heimat zurückzukehren.
Fotocredit: ORF/Česká televize/Jakub Sommer