Klavierkonzert Nr. 1
Martha Argerich spielt Beethoven
2020 feierte die Welt den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Das Lucerne Festival hatte ein Programm geplant, das ganz und gar dem Meister aus Bonn gewidmet war. Doch dann kam Corona dazwischen, und aus dem Beethovenjahr wurde das Coronajahr. Unter dem Motto »Life ist live« hat das Festival doch ein Festival abgehalten. Pianolegende Martha Argerich war dabei und interpretierte unter der Leitung von Herbert Blomstedt das Klavierkonzert Nr. 1, C-Dur. Begleitet wurde sie vom Lucerne Festival Orchestra in kammermusikalischer Besetzung.
Sein Opus 15 komponierte Ludwig van Beethoven zwischen 1795 und 1801. Es ist noch sehr seinem Vorbild Wolfgang Amadeus Mozart verbunden und enthält gleichzeitig Elemente, die seinen besonderen Stil erkennen ließen. Fünf Jahre lang feilte also Beethoven an dem Werk und beendete es schließlich erst nach seinem Klavierkonzert Nr. 2.
Scaramuzza, ihr allererster Klavierlehrer, verglich Martha Argerichs Hände mit Kraken und die Finger mit Tentakeln, die die Tasten wie Saugnäpfe anheben, anstatt sie anzuschlagen. Gehört das vielleicht mit zu dem Geheimnis, das ihr Spiel so unvergleichlich macht? Kraft, Virtuosität und eine Leichtigkeit zeichnen ihre Interpretationen aus. Lucerne ist für Martha Argerich, die seit ihrem 14. Lebensjahr in Genf lebt, ein Heimspiel. In der Schweiz begann sie ihre Weltkarriere, die mit dem ersten Preis der Geneva International Music Competition begann und mit dem Ersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau so richtig durchstartete.
Ihr zur Seite bestritt in Lucerne der langjährige Gewandhauskapellmeister und aktuelle Ehrendirigent der Bamberger Symphoniker Herbert Blomstedt den Auftakt des Festivals in Taschenformat. Mit 93 Jahren gab der in Springfield, USA, gebürtige Sohn schwedischer Eltern sein Debüt am Pult des Festival Orchestra.
Lucerne Festival Orchestra, Herbert Blomstedt
Martha Argerich (Klavier)
Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur
Fotocredit: Arte/Camera Lucida