Sternstunden der Musik
Maria Callas: Tosca 1964
Maria Callas: Diva und Stil-Ikone. Eine der größten Opern-Sängerinnen aller Zeiten. 1964 scheint ihre Karriere am Ende: Nicht mehr ihr Gesang beherrscht die Schlagzeilen, sondern Skandale um die Affäre mit dem Milliardär Onassis. Doch ein epochaler Auftritt straft alle Kritiker Lügen. Der Film stellt das Konzert in den Mittelpunkt und kommentiert die Ereignisse mit dem Blick von heute.
Zu Beginn des Jahres 1964 erlebt die Musikwelt etwas völlig Unerwartetes. Maria Callas kehrt als Primadonna auf die Opernbühne zurück. Ihre »Tosca« am Royal Opera House wird zu einer Sensation. Nicht einmal die Beatles haben mehr Presse. Dabei scheint Maria Callas‘ ruhmreiche Karriere längst am Ende, sie selbst zum Mythos geworden zu sein. Nicht mehr ihre Stimme, sondern Skandale beherrschen die Schlagzeilen. Enttäuscht von ihrer Liebe zu dem Multimilliardär und Playboy Aristoteles Onassis will Maria Callas noch einmal allen zeigen, dass sie den Titel »Primadonna assoluta« zurecht trägt.
Ihre Fans stellen sich vier, fünf Tage am Londoner Opernhaus in Covent Garden an, verbringen die kalten Winternächte in Schlafsäcken und auf Klappstühlen, um eine der begehrten Karten zu ergattern. Unter der Bedingung, dass Star-Regisseur Franco Zeffirelli die Regie übernimmt, erklärt sich die Ausnahmesängerin bereit, die Rolle der Tosca zu singen.
Die BBC hat den 2. Akt der Oper für das Fernsehen aufgezeichnet. Es ist einer der dramatischsten Akte der Opern-Geschichte: Um den Maler Cavaradossi aus den Händen von Folteren zu befreien, wird Tosca schließlich den Polizeichef Scarpia ermorden. Die Filmaufnahmen gehören zu den seltenen Möglichkeiten, Maria Callas in einer Opernaufführung zu sehen und ihre hoch emotionale Darstellungskunst und ihre stimmlichen Fähigkeiten zu erleben.
Fotocredit: Arte/Ullstein