Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4
Kurt Masur zum 95. Geburtstag
Die vierte Sinfonie e-Moll op. 98 ist das musikalische Vermächtnis des Sinfonikers Brahms. In diesem Werk, das 1885 durch das Meininger Hoforchester unter dem Dirigat des Komponisten uraufgeführt wurde, verbindet er die Formgestalt der klassischen Sinfonie seit Beethoven mit einem Prinzip permanenter Variation einzelner Motive. Brahms betreibt gleichzeitig die Bewahrung und Zersetzung des klassischen Sinfonietypus. Die Reaktion der Zeitgenossen war entsprechend verstört. Elisabeth von Herzogenberg schrieb dem Komponisten: „Es ist mir, als wenn eben diese Schöpfung zu sehr auf das Auge des Mikroskopikers berechnet wäre, als wenn nicht für jeden einfachen Liebhaber die Schönheiten alle offen da lägen, und als wäre es eine kleine Welt für die Klugen und Wissenden.“
Gewandhauskapellmeister Kurt Masur stand Zeit seines Lebens, wie Brahms selbst, beispielhaft für die Tradition des deutschen Kapellmeisters. Der Musik von Beethoven, Mendelssohn, Bruckner und Brahms hat sich Kurt Masur stets besonders verpflichtet gefühlt.
Gewandhausorchester, Kurt Masur
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Das Konzert wurde anlässlich der Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmesse am 12. März 1988 im Gewandhaus Leipzig aufgezeichnet.
Fotocredit: MDR/Sasha Gusov