Film von Thierry Loreau und Pierre Barré
Koreas junge Klassik-Stars
Vor rund 25 Jahren begannen junge koreanische MusikerInnen, die westliche Klassik für sich zu entdecken. Seither ist sie ein wichtiger Bestandteil der Musikausbildung in Korea. Der große internationale Erfolg dieser neuen Generation lässt sich mit ihrer Leidenschaft für die klassische Musik, beharrlichem Üben und den von Eltern und Kindern erbrachten Opfern erklären, aber auch mit dem weit verbreiteten Wettbewerbsgeist in diesem Land, das im 20. Jahrhundert unter der japanischen Herrschaft und der innerkoreanischen Teilung sehr gelitten hat. Junge MusikerInnen aus Korea tragen bei den meisten internationalen Wettbewerben erste Preise davon: In den letzten Jahren gewannen sie zwei Mal den Concours Reine Elisabeth, den Chopin-Wettbewerb, den Busoni-Klavierwettbewerb, die Van Cliburn Piano Competition sowie viele weitere renommierte Wettbewerbe. Heute sind diese NachwuchsmusikerInnen auch dann erfolgreich, wenn sie nicht im Ausland studiert haben, denn viele ihrer VorgängerInnen sind nach der Laufbahn im Westen in die Heimat zurückgekehrt und unterrichten jetzt in Korea. Um aber Zugang zum internationalen Musikmarkt zu bekommen und auf eine Solokarriere hoffen zu können, ist es auch für die neue Generation wichtig, in Europa – hauptsächlich in Deutschland – zu leben. Doch aufgrund der kulturellen Unterschiede, der Isoliertheit in einem ihnen unbekannten Land, der neuen Sprache und der Trennung von Familie und FreundInnen fällt ihnen die Integration oft nicht leicht.
Der Film zeichnet das Porträt einiger PreisträgerInnen in Korea, wo alles begann, und in Deutschland, wo sich die meisten Musizierenden aus der sogenannten »K-Classics Generation« niederlassen.
Arte Concert: Online vom 18. Oktober 2020 bis 24. November 2020