Aus der Bayerischen Staatsoper
Johann Strauss: »Die Fledermaus«
In der Neuinszenierung von Barrie Kosky
Sie sind ein Dream-Team: Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Regisseur Barrie Kosky. Ihre erfolgreiche Kooperation an der Komischen Oper Berlin setzt das schlagkräftige Künstlerduo an der Bayerischen Staatsoper fort – mit einem Liebling der Goldenen Operettenära: der »Fledermaus«.
Im Zentrum des Stücks steht ein ausgelassenes Fest beim Prinzen Orlofsky, von Barrie Kosky gestaltet als eine große Party in einer dionysischen Welt mit Rausch und Vergessen. Die unterkühlte und geordnete Welt der Eisensteins – das großbürgerliche Wohnzimmer – wird verlassen und alle Figuren tauchen verkleidet und maskiert in eine andere Sphäre ein.
Bis heute hat diese Operette im Dreivierteltakt nicht nur einen ersten Platz beim Publikum. Als Speerspitze des musikalischen Unterhaltungstheaters, gespickt mit Hits und Ohrwürmern und entstanden nach dem Beginn der ersten großen Finanzkrise 1873, sprudelt das Werk vor Ironie und feinsinnigen Anspielungen. Mit ihrer Weltfluchtphilosophie in Zeiten bürgerlicher Unsicherheiten hat »Die Fledermaus« von ihrer Brisanz nichts verloren. »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist« war schon immer eine ungünstige Losung. Und gerade heute ist das Postulat der Unveränderbarkeit ein Tanz auf dem Vulkan.
In den Hauptrollen der Münchner Inszenierung sind Diana Damrau als Rosalinde und Georg Nigl als Gabriel von Eisenstein zu erleben.
Inszenierung: Barrie Kosky
Kostüme: Klaus Bruns
Bayerisches Staatsorchester, Vladimir Jurowski
Mit Georg Nigl (Gabriel von Eisenstein), Diana Damrau (Rosalinde), Martin Winkler (Frank), Andrey Nemzer (Prinz Orlofsky), Sean Panikkar (Alfred), Markus Brück (Dr. Falke), Kevin Conners (Dr. Blind), Katharina Konradi (Adele)
Bayerische Staatsoper München, 31. Dezember 2023