Wenn Klassik auf Jazz trifft
Jacques Loussier
Bach und Jazz, Klassik und Swing - das sind nur scheinbare Gegensätze. Viele junge Musiker bewegen sich heute erfolgreich zwischen den Genres, etwa die Franzosen Jean-François Zygel und Edouard Ferlet oder die deutschen Pianisten Frank Dupree und Olivia Trummer. Sie alle stehen in der Tradition des legendären Pianisten, Arrangeurs und Komponisten Jacques Loussier (1934-2019) und kommen in dieser Dokumentation neben seiner Witwe Elizabeth Note-Loussier zu Wort.
Der französische Pianist, Komponist und Arrangeur Jacques Loussier (1934-2019) löste im Jahr 1959 mit seinem Album »Play Bach« einen handfesten Skandal aus. Er arrangierte die Musik Johann Sebastian Bachs neu, setzte sie in ein Gewand aus jazzigen Klängen und Rhythmen und versetzte damit die Musikwelt in Aufruhr. Der damals 24-Jährige war der erste Musiker, der konsequent klassische Musik mit Jazz verband. Mit diesem Tabubruch legte Loussier den Grundstein für ein musikalisches Abenteuer und ebnete damit vielen nachfolgenden Musikern den Weg. Heute bewegen sich zahlreiche junge Jazzmusiker mit großem Erfolg im Experimentierfeld zwischen Klassik und Jazz.
Die Dokumentation porträtiert sowohl aktuelle Pianisten als auch den einzigartigen Grenzgänger Jacques Loussier, dessen musikalisches Erbe bis heute aktuell und lebendig ist. Er revolutionierte die Musikwelt und betrat unbekanntes Terrain. Dennoch sah er sich selbst zeitlebens eher als klassischen Pianisten, weniger als Jazzmusiker. Erstmalig wird die musikalische Karriere Jacques Loussiers in einem größeren Rahmen beleuchtet und ein umfassendes Bild seiner Person und seines musikalischen Erbes gezeichnet.
Fotocredit: Arte/SWR/Aulne Carité/EuroArts