Mozart bei den Opernfestspielen Aix-en-Provence
Idomeneo, König von Kreta
»Einen wahren Tsunami voll erschütternder Sprengkraft«, so nennt der junge französische Dirigent Raphaël Pichon Mozarts Oper »Idomeneo«. Mozart macht aus der tragischen Geschichte, in der ein Vater seinen eigenen Sohn opfern muss, eine Hymne auf die Jugend und die Vernunft. Damit gibt sich Mozart ganz als Künstler der Aufklärung. ARTE zeigt eine Inszenierung des japanischen Regisseurs Satoshi Miyagi, die im Rahmen des Festivals von Aix-en-Provence gegeben wurde. Mit dem Ensemble Pygmalion und renommierten Solisten wie Michael Spyres und Sabine Devieilhe.
Auf dem Höhepunkt des Sturms verspricht der kretische König Idomeneus dem Wassergott Neptun, ihm das erste menschliche Wesen zu opfern, dem er begegnen würde. Durch eine tragische Schicksalsfügung ist dies sein eigener Sohn. Doch am Ende lässt Mozart die Liebe über das moralische Verbot siegen.
Für die Komposition seines Meisterwerks standen Mozart außergewöhnliche Mittel zur Verfügung: ein weltbekanntes Orchester, die besten Sänger, ein großartiger Chor und ein wunderbares Ballett. So konnte er dank seiner unerschöpflichen Inspiration unerhörte dramatische und musikalische Experimente wagen.
Darf ein Vater aus Pflichtbewusstsein seinen Sohn opfern? Muss ein Sohn das Festhalten seines Vaters an überholten Glaubensvorstellungen mit dem eigenen Leben bezahlen? Aufklärerische Fragen beschäftigten den jungen Mozart. Die Opera seria »Idomeneo« wird zum dritten Mal im Rahmen des Festivals von Aix-en-Provence aufgeführt. Im Hof des ehemaligen Erzbischöflichen Palais dirigiert der junge französische Dirigent Raphaël Pichon sein Ensemble Pygmalion (Orchester und Chor) – ein idealer Schauplatz für den virtuosen Baritenor Michael Spyres und die Koloratursopranistin Sabine Devieilhe, die in den bedeutendsten Opernhäusern der Welt gastiert.
Inszenierung: Satoshi Miyagi
Choreographie: Akiko Kitamura
Bühne: Junpei Kiz
Kostüme: Kayo Takahashi Deschene
Licht: Yukiko Yoshimoto
Ensemble Pygmalion, Raphaël Pichon
Mit Michael Spyres (Idomeneo), Anna Bonitatibus (Idamante), Sabine Devieilhe (Ilia), Siobhan Stagg (Elettra), Linard Vrielink (Arbace), Krešimir Špicer (Gran Sacerdote), Alexandros Stavrakakis (Voce di Nettuno)