Symphonie Nr. 4 e-Moll
Herbert Blomstedt dirigiert Brahms
Der Ehrendirigent der Bamberger Symphoniker, Herbert Blomstedt, feierte am 11. Juli 2020 seinen 93. Geburtstag. Das Orchester spielte ihm zu Ehren »Viel Glück und viel Segen«.
Als einen Programmpunkt des zwei Werke umfassenden Konzertes »schenkte« sich Herbert Blomstedt eine der vielschichtigsten und tiefgründigsten Kompositionen der romantischen Symphonik: die Symphonie Nr. 4 e-Moll von Johannes Brahms.
Es ist ein sehr inniges, feingliedrig angelegtes Werk, das in seinen vier Sätzen den Hörer nicht überwältigt oder mitreißt. Es wendet sich an Kenner der musikalischen Formen, es verlangt nach Konzentration und sorgfältigem Hinhören.
Zeitgenossen, sogar Freunde von Brahms, waren irritiert. Seine Freundin Elisabeth von Herzogenberg schrieb kurz vor der Uraufführung an den Komponisten: »Es ist mir ... als wäre es eine kleine Welt für die Klugen und Wissenden.« Für Herbert Blomstedts Interpretation von Brahms' Vierter erwies es sich als günstig, dass die »Bamberger« wegen der Corona-Abstände nicht in voller Besetzung auf die Bühne des Joseph-Keilberth-Saals durften. So erlebt der Zuhörer eine sehr transparente, ins genaue Detail durchhörbare, mit der Kraft der Ruhe gestaltete Aufführung des Werkes, die ganz im Glanz des Klanges und Kunst der Bamberger Musiker leuchtet.
Dieses Konzert war ein besonderes Ereignis für die Bamberger Symphoniker: Zum einen war es das erste Konzert vor Publikum nach der Zwangspause durch den Lockdown am Beginn der Corona-Pandemie 2020. Zum anderen dürfte es für Herbert Blomstedt ein schönes Geschenk gewesen sein, der seit 2006 Ehrendirigent der Bamberger Symphoniker ist.
Bamberger Symphoniker, Herbert Blomstedt
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 e-Moll
Fotocredit: BR/Peter Meisel