MusikTheater an der Wien, Oktober 2023
Georg Friedrich Händel: »Theodora«
Georg Friedrich Händels dreiaktiges Oratorium »Theodora« stellt eine willensstarke Frau ins Zentrum des Geschehens. Für die zum Christentum übergetretene Prinzessin zählt das Versprechen auf ewige Erlösung mehr als jegliches irdische Leben. Sie verweigert den Befehl des römischen Kaisers, Jupiter anzubeten, und stirbt letztlich den Märtyrertod.
Das 1750 in London uraufgeführte Werk fokussiert auf den inneren Konflikt der Protagonistin. Händel und sein Librettist Thomas Morell schufen damit ein kontemplatives Werk über Toleranz der Religionen, christliche Tugenden und humanistische Werte. Dieser neue Ansatz inspirierte den Komponisten zu neuer musikalischer Innenschau.
Für Intendant und Regisseur Stefan Herheim ist die »Theodora« dadurch ein Fanal der Musiktheatergeschichte, das im spirituellen Vakuum der Konsumfreude und seelischen Orientierungslosigkeit unserer Zeit neue Relevanz erhält.
Inszenierung: Stefan Herheim
La Folia Barockorchesters, Bejun Mehta
Mit Jacquelyn Wagner (Sopran), Christopher Lowrey (Countertenor), Julie Boulianne (Mezzosopranistin), David Portillo (Tenor), Evan Hughes (Bassbariton)
Georg Friedrich Händel: »Theodora« (HWV 68)
Fotocredit: 3Sat/ZDF/ORF/MusikTheater an der Wien/Monika und Karl Forster