Auf der Spur historischer Orgeln
Die Orgelsucher
»Die Orgelsucher« begibt sich auf eine europaweite Suche nach historischen Orgeln. Die Königin der Instrumente, die Balzac als »ein ganzes Orchester« beschrieb, »dem eine geschickte Hand alles abverlangen kann«, weist eine große Vielfalt der Formen auf. Ob in Deutschland, Spanien, Dänemark, Frankreich oder Italien: Entsprechend dem Einfluss von Sprache und Kultur sehen Orgeln in vielen Teilen Europas sehr unterschiedlich aus. Der Dokumentarfilm erschließt den jeweiligen Klang der Instrumente durch das Spiel erstklassiger Organistinnen und Organisten.
In Versailles singt die hervorragende Sopranistin Sabine Devieilhe eine »Leçon de Ténèbres« des Orgelkomponisten François Couperin. In Peglio am Comer See spielt Lorenzo Ghielmi Orgelmusik von Girolamo Frescobaldi, während im thüringischen Ponitz der Tenor Julian Prégardien, begleitet von Bernard Foccroulle an der Silbermann-Orgel, eine Bach-Kantate vorträgt. Monica Melcova spielt auf der hochberühmten Cavaillé-Coll-Orgel der Basilika Saint-Sernin in Toulouse Musik von César Franck; Thomas Lacôte interpretiert auf der Messiaen-Orgel in der Pariser Eglise de la Trinité die »Chants d'oiseaux« von Olivier Messiaen. Und in der Philharmonie de Paris bringen Olivier Latry und Shin-Young Lee schließlich zeitgenössische Orgelmusik zu Gehör.
Zwischen den Musikstücken dieser musikalisch-historisch-geografischen Reise entfaltet sich nach und nach die Geschichte der Orgel, erzählt von virtuosen Orgelbauern. Ihr von einer Generation zur nächsten überliefertes Können, verbunden mit einer beeindruckenden Kultur, bildet das Herzstück der Orgelgeschichte. Europa hat Orgeln gebaut – und die Orgeln sind Europas Stimmen.
vDie Orgelsucher« hält einige Überraschungen bereit: vom Barock, in dem die Orgel Königin der Instrumente war, bis hin zur elektronischen Musik, deren Wege sie vielleicht bereitet hat. Ein einzigartiger kultureller Einblick, über Grenzen und Jahrhunderte hinweg, mit religiöser, weltlicher, volkstümlicher und zeitgenössischer Orgelmusik.
Fotocredit: Arte/Schuch Productions