Höhepunkte der Beethoven-Gesamtaufführung
Das Quatuor Ebène spielt Beethoven
Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven (1770–1827) legte das Quatuor Ebène mit seiner Gesamtaufnahme der Streichquartette eine Glanzleistung vor. Fünf Jahre lang haben die vier Musiker – Pierre Colombet (erste Geige), Gabriel Le Magadure (zweite Geige), Marie Chilemme (Bratsche) und Raphaël Merlin (Cello) – alle Streichquartette des Revolutionärs der Wiener Klassik erarbeitet. Eine musikalische Odyssee von 650 Seiten Partitur. 2020 war es so weit: Das Ergebnis, der Zyklus von sechs Konzerten, wurde 2020 in der Pariser Philharmonie aufgezeichnet und ist auf ARTE Concert zugänglich. Von den Werken, die Beethoven von 1789 bis 1827 komponierte, wurden für den TV-Mitschnitt Werke aus jener Schaffensperiode ausgewählt, in der sich Beethoven von fremden Einflüssen frei machte und seinen eigenen unverwechselbaren Stil entwickelte.
Das Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 74 (1809) verdankt seinen Beinamen »Harfenquartett« den Pizzicato-Arpeggien im ersten Satz. Das Werk zeigt die vollkommene Beherrschung aller Aspekte des klassischen Stils, von der Sonatenform bis zum Thema mit Variationen. Das drei Jahre zuvor komponierte Streichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59 Nr. 3 stellt den Höhepunkt der Quartett-Trilogie dar, die Beethoven im Auftrag des russischen Grafen Andrej Kirillowitsch Rasumowski schuf. Dieses abwechselnd meditative und heitere Werk schließt mit einer atemberaubenden Final-Fuge von höchster Virtuosität. Als Zugabe spielt das Quatuor Ebène eines der Meisterwerke aus Beethovens Spätphase: die Cavatina aus dem Streichquartett Nr. 13 B-Dur op. 130 (1825), ein sehr eindringliches Stück Musik.
Fotocredit: Arte/Idéale Audience