Edward Elgar: Konzert für Violoncello
Das BRSO mit Marie Jacquot und Gautier Capuçon
Elgars melancholisches Meisterwerk, sein Cellokonzert aus dem Jahr 1919, spielte im Oktober 2022 der französische Cellist Gautier Capuçon in einem Konzert mit dem BRSO unter der Leitung von Marie Jacquot.
Eine tiefe Melancholie und dunkle Schönheit prägen das berühmte Cellokonzert von Edward Elgar. Eine wehmütige Rückwärtsgewandtheit, Sehnsucht nach den schönen Tagen, das prägte auch das Lebensgefühl des Komponisten während seiner letzten Schaffensphase im Jahr 1919. Seine Frau war lebensbedrohlich erkrankt, der Erste Weltkrieg hatte die Welt in bisher unvorstellbares Entsetzen gestürzt. Elgar hatte sich aufs Land zurückgezogen und komponierte hier ein Werk, das stets eine große Sehnsucht nach einer schöneren, heileren Welt atmet. Es war ein letztes, imposantes Aufbäumen eines genialen Komponisten vor dem unausweichlichen Gang der Zeit, anschließend verstummte der Komponist und schrieb in den anderthalb Jahrzehnten bis zu seinem Tod kein größeres Werk mehr. Elgars Konzert zählt heute zu den meistgespielten Solokonzerten für das Cello und es wird vom Konzertpublikum seit über 100 Jahren geliebt für seine heißblütige Nostalgie und Farbenpracht.
Gautier Capuçon, einer der führenden Cellisten der Gegenwart, spielte das Konzert im Oktober 2022 im Herkulessaal der Münchner Residenz mit dem BRSO unter der Leitung von Marie Jacquot.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Marie Jacquot
Gautier Capuçon (Violoncello)
Edward Elgar: Cellokonzert e-Moll, op. 85
Herkulessaal der Residenz München, Oktober 2022
Fotocredit: BR/Christian Jungwirth