Aus der Verbotenen Stadt in Peking
Daniil Trifonov spielt Rachmaninow
Die geheimnisvolle, exotische Atmosphäre der Verbotenen Stadt in Peking ist der perfekte Rahmen für Musikevents der Extraklasse: Zum ersten Mal seit 20 Jahren fand im Rahmen des 120-jährigen Jubiläums des Schallplattenlabels Deutsche Grammophon wieder ein klassisches Konzert auf dem Platz vor dem berühmten Kaiserlichen Ahnentempel statt.
Neben der Solistin Aida Garifullina und dem Shanghai Symphony Orchestra unter der Leitung des chinesischen Dirigenten Long Yu stand vor allem ein Ausnahmekünstler im Zentrum der Aufmerksamkeit: der überragende russische Pianist Daniil Trifonov. ARTE zeigt seine Interpretation von Sergej Rachmaninows berühmten Klavierkonzert Nr. 2 vor der magischen Kulisse des Ahnentempels. Die Uraufführung des Konzerts 1901 in Moskau war ein durchschlagender Erfolg. Trotz seines melancholischen Grundtones ist es äußerst publikumswirksam und verlangt vom Interpreten ein Äußerstes an Virtuosität. Dabei ist es reich an äußerst kantablen Passagen, die als Filmmusik und in Popsongs zusätzliche Popularität erlangten.
Neben Trifonovs Darbietung verwöhnt ARTE den Zuschauer zudem mit einem Werk des Briten Max Richter, der zu jenen Komponisten gehört, für die die Grenzen zwischen musikalischen Genres schlichtweg nicht existieren. In »November« für Violine und Orchester verbindet er Einflüsse aus Minimal und Ambient Music zu einem Klanggewebe, dessen suggestive Kraft im Verlauf des Stücks eine ungeheure Wucht entwickelt; Solistin ist die norwegische Geigerin Mari Samuelsen.
Shanghai Symphony Orchestra, Long Yu
Daniil Trifonov (Klavier)
Mari Samuelsen (Violine)
Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll
Max Richter: »November« für Violine und Orchester
Fotocredit: Arte/Julia Schoierer