Film von Denis Sneguirev un Christian Dumais-Lvowsk
Daniil Trifonov - Der Musik sei Dank
Wenn er Klavier spielt, scheint er mit einer höheren Realität verbunden zu sein
2016 kürte ihn das Musikmagazin Gramophone zum Künstler des Jahres, 2021 ernannte ihn die französische Regierung zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres: Der russische Ausnahmepianist Daniil Trifonov ist ein musikalisches Phänomen. Die Dokumentation begleitet ihn weniger in die Konzertsäle, in denen der mehrfach preisgekrönte Pianist ein- und aus geht, sondern vielmehr auf einer intimen Reise vom Pariser Papa Jazz Club über die Straßen von New York bis hin zu seinem beschaulichen Haus in den Wäldern von Connecticut.
Wenn er Klavier spielt, scheint er mit einer höheren Realität verbunden zu sein: Daniil Trifonov. Der am Moskauer Gnessin-Institut und am Cleveland Institut of Music ausgebildete Pianist eroberte die Klassikwelt sowohl als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter als auch als Komponist. Sein Leben besteht aus Reisen, Hotelaufenthalten und Konzertauftritten. Doch der Musiker unterbricht diesen hektischen Zeitplan regelmäßig, um Kraft zu schöpfen und neue Werke zu studieren, die sein Repertoire bereichern könnten. Diese Atempausen verbringt Daniil Trifonov in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut unweit von New York.
Dort entstand auch das Porträt. Trifonovs Spiel, seine Bühnenpräsenz und seine Art, sich der Musik hinzugeben und auf sehr ausdrucksstarke visuelle Weise Besitz von ihr zu ergreifen, haben etwas Magisches. In Paris begleitet das Kamerateam den Künstler in den Papa Jazz Club zu einer intimen, doch nicht minder spektakulären Darbietung von Prokofjews Sarcasms.
Auf der anderen Seite des Atlantiks interpretiert Daniil Trifonov im Musikzimmer seines Hauses Stücke von Chopin, Bach, Ravel und Tschaikowsky sowie andere Meisterwerke des musikalischen Weltrepertoires. In den Wäldern von Connecticut, aber auch im rastlosen New York spürt der Pianist seiner Geschichte nach und findet neue Inspiration.
Daniil Trifonov, als Sohn einer Musikwissenschafterin und eines Komponisten 1991 in Nischni Nowgorod geboren, in Moskau und Cleveland ausgebildet, zählt spätestens seit dem Jahr 2011, als er sowohl die Arthur-Rubinstein-Competition in Tel Aviv gewann als auch mit der »Goldmedaille im Fach Klavier« beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau ausgezeichnet wurde, zu den weltweit gefragtesten Musikern unserer Zeit. Für das Album »Transcendental« mit Werken von Liszt erhielt er 2018 seinen ersten Grammy Award.
Fotocredit: Arte/Schuch Productions