Ein Meisterwerk der Instrumentierung
BR-KLASSIK: Mariss Jansons dirigiert die Alpensymphonie
»Eine Alpensymphonie« von Richard Strauss nimmt das Publikum mit auf eine Gipfeltour. Dafür fährt der Münchner Komponist, der selbst ein leidenschaftlicher Bergsteiger war, nahezu alles an Instrumenten auf, was zur Entstehungszeit der Symphonie um 1915 möglich war: ein Heckelphon, TamTam, Hornfernorchester, Orgel, Wind- und Donnermaschine.
Rund 130 Musiker sorgen für die perfekte Alpenidylle - von der Nacht und dem Sonnenaufgang über Kuhglockenläuten auf der Alm, eine Gipfelvision mit anschließendem Unwetter bis zum gefahrenreichen Abstieg, der wieder in die Nacht mündet.
»Ich hab einmal komponieren wollen, wie die Kuh die Milch gibt«, hat Strauss selbst über sein Werk gesagt, ein typisches Strauss-Bonmont. Denn er war ein Schalk, neckte gerne das Musikestablishment und brachte sein Publikum gerne zum Lachen. Doch hinter der pittoresken Postkartenromantik von »Eine Alpensymphonie« verbirgt sich ein Meisterwerk der Instrumentierung, das inhaltlich durchaus eine von Nietzsche beeinflusste philosophische Botschaft birgt.
Fotocredit: BR/Peter Meisel