WDR Sinfonieorchester, Cristian Măcelaru
Augustin Hadelich spielt Brittens Violinkonzert
Britten ist gerade 25 Jahre alt, als 1939 zum Ende des spanischen Bürgerkriegs die politische Lage in Europa so instabil wird, dass sich die Sorge vor einem Weltkrieg konkretisiert. Als bekennender Pazifist entscheidet sich Britten, ebenso wie andere Intellektuelle seiner Zeit, kurz vor Ausbruch des Krieges in die USA zu emigrieren. Bereits auf dem Schiff beginnt er mit der Komposition des Konzerts d-Moll für Violine und Orchester op. 15. Es ist das erste Werk, das der Komponist in seiner neuen Wahlheimat vollendet.
1940 wird es in der Carnegie Hall in New York mit dem spanischen Violinisten Brosa uraufgeführt, für dessen Spiel sich Britten besonders begeistern konnte. So ist es wohl auch kein Zufall dass sich im Violinkonzert auch spanische Anklänge finden. Gleichzeitig spiegelt die expressive, forsche Grundstimmung, eingebettet in lyrische Passagen, den Zeitgeist der 1930er und 1940er Jahre, der von Kampf und Sehnsucht nach einer besseren Welt geprägt war.
Unter der Leitung von Stardirigent Christan Macelaru interpretiert Starviolinist und Wahlamerikaner Augustin Hadelich das Violinkonzert d-Moll an der Seite des WDR Sinfonieorchesters.
WDR Sinfonieorchester, Cristian Măcelaru
Augustin Hadelich (Violine)
Benjamin Britten: Violinkonzert d-Moll, op. 15
Fotocredit: BR