Isabelle Faust spielt Locatelli
2 Virtuosen auf der Geige
Der italienische Geigenvirtuose und Komponist Pietro Antonio Locatelli wirkte an der Schwelle vom Barock zur Klassik. Stargeigerin Isabelle Faust begibt sich in Locatellis Geburtsstadt Bergamo auf Spurensuche nach dessen halsbrecherischer Musik – zusammen mit Dirigent Giovanni Antonini und seinem Originalklangensemble Il Giardino Armonico. Gespielt wird ein Programm, das Locatelli als Komponisten präsentiert, der äußerst anspruchsvolle Werke für die Violine geschrieben hat.
Locatelllis Violinkonzerte in der Komposition »L'arte del violino« verblüffen mit ihren hohen Passagen, schnellen Lagenwechseln und Doppelgriffen. Sie wurden zum Vorbild für die berühmten Capricci des heute viel bekannteren »Teufelsgeigers« Paganini, in denen man der Energie Locatellis regelrecht nachspüren kann. Paganini verbeugte sich vor Locatellis Kompositionen, die ihm »eine Welt neuer Ideen und Methoden eröffneten, die wegen ihrer übermäßigen Schwierigkeit nie den verdienten Erfolg erzielt hatten.«
Dieser Musik muss man also gewachsen sein – und Isabelle Faust zeigt hier deutlich, dass sie die nötige spielerische Raffinesse und Präzision selbst bei den allerhöchsten Tönen besitzt. Isabelle Faust und Dirigent Giovanni Antonini erzählen von ihrer Faszination für diese Musik und machen das Konzert zu einer Entdeckungsreise in die Klangwelt von Pietro Locatelli.
Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini
Isabelle Faust (Violine)
Pietro Antonio Locatelli
- Concerto op. 3 Nr. 11 »L’arte del violino«
- Concerto op. 3 Nr. 2 »L’arte del violino«
- Concerto grosso op. 1, Nr. 11
- Concerto grosso op.7, Nr. 6 »Il pianto d’Arianna«
Teatro Sociale Bergamo, 2023
Fotocredit: Arte/Emilian Tsubaki/Accentus Music