Bayerische Staatsoper
Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo
Mozarts revolutionärer Befreiungsschlag in einer Neuinszenierung von Antú Romero Nunes zu den Münchner Opernfestspielen
Ein hochriskanter Deal mit den Göttern: Um nach Trojanischem Krieg und lebensbedrohlichen Meeresstürmen endlich wieder in seine Heimat Kreta gelangen zu können, verspricht der König Idomeneo dem Meeresgott Neptun, das erste Lebewesen zu opfern, das ihm an Land begegnen würde. Das Schicksal schlägt unerbittlich zu: Idomeneo begegnet als erstes seinem Sohn Idamante! Was tun? Das eigene Fleisch und Blut opfern? Ist es vielleicht gar Sohnespflicht, sich dem zu fügen?
In antiken Überlieferungen mündet der Konflikt stets in der Katastrophe: Der Sohn wird geopfert, doch Idomeneo muss die Insel verlassen, weil ihn die Kreter nicht mehr als Herrscher akzeptieren. Ganz anders bei Wolfgang Amadeus Mozart: Der Schmerz der Figuren über das Schicksal wendet den Mythos ins Humane. Idomeneo gibt seine Macht ab, der Sohn überlebt und wird zum König gekrönt. Eine neue Generation gewinnt die Auseinandersetzung mit den Göttern. Friede, Liebe und Humanität leuchten aufklärerisch auf. Für Mozart war die Münchner Uraufführung 1781 ein künstlerischer Befreiungsschlag. Der Theatermensch fand in der Auseinandersetzung mit der Tradition von Orchester und Szene im Cuvilliés-Theater seinen eigenen Zugang zur Gattung Oper. Ein visionäres Werk – bis heute!
Musikalische Leitung: Constantinos Carydis
Inszenierung: Antú Romero Nunes
Choreographie: Dustin Klein
Idomeneo: Matthew Polenzani
Idamante: Emily D'Angelo
Ilia: Olga Kulchynska
Elettra: Hanna-Elisabeth Müller
Arbace: Martin Mitterrutzner
Oberpriester Poseidons: Caspar Singh
Die Stimme (Orakel): Callum Thorpe
Foto: Wilfreid Hösl