Salzburger Festspiele – im Radio
Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni
Sich Don Giovanni anzunähern bedeutet, sich der Mehrdeutigkeit und Komplexität sowie dem inneren Ungleichgewicht zu stellen, die Mozart dem Protagonisten seiner Oper verleiht. Vitalität und Zerstörung: In dieser essenziellen Ambivalenz ist eine Faszination der Figur zu sehen. Deren ganz dem Augenblick verhaftete Lebenskraft verkörpert sich mit symbolischer Prägnanz in der wie besessen dahinjagenden „Champagner-Arie“ „Fin ch’han dal vino“. Sie bildet den frenetischen Auftakt zu einem Fest, das allen offenstehen wird und dessen eigentlichen Zweck Don Giovanni unverblümt ausspricht: Leporello, sein Diener und antithetisches Alter Ego, soll die Liste von Giovannis weiblichen Eroberungen danach um zehn Namen erweitern können.
Seine dem Lustprinzip verschriebene Existenz, die weder Ruhe noch Reflexion kennt, drängt Don Giovanni zu pausenloser Verführung — ein verzweifelter Zwang, in dem sich jenseits des Genusses das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit, des Todes widerspiegelt.
Dramma giocoso in zwei Akten - In italienischer Sprache
Besetzung:
Don Giovanni - Davide Luciano
Donna Anna - Nedezhda Pavlova
Donna Elvira - Federica Lombardi
Don Ottavio - Michael Spyres
Leporello - Vito Priante
Zerlina - Anna Lucia Richter
Masetto - David Steffens
Il Commendatore - Mika Kares
musicAeterna Choir
musicAeterna Orchestra
Leitung: Teodor Currentzis
Regie: Romeo Castellucci