Hamburger Kunsthalle
Vortrag aus der Ausstellung: "De Chirico. Magische Wirklichkeit"
Raum, Zeit, Licht. Die Vielschichtigkeit der Melancholie in De Chiricos metaphysischen Bildern
László Földényis fasziniernder Vortrag über den italienischen Maler Giorgio de Chirico: Der ungarische Essayist, Kunsttheoretiker und Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2020 spricht in seinem Vortrag über die Melancholie: Was bedeutet sie für de Chirico? Wie bereichert die italienische pittura metafisica den traditionsreichen Begriff mit neuen Bedeutungen?
Ausgehend von der Ausstellung »De Chirico. Magische Wirklichkeit«, spricht László Földényi über seine Faszination für den Maler der pittura metafisica. Sein Vortrag nimmt die Melancholie in den Blick, welche sich auf vielschichtige Weise in den Bildern verbirgt.
De Chiricos neue Wege setzt er in Zusammenhang mit tradierten Melancholie-Vorstellungen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund von Földényis früheren Untersuchungen der »Orte des lebenden Todes. Kafka, Chirico und die anderen«, die er der schönen Literatur, den bildenden Künste & der Architektur entnahm. Hier wie in seinem neusten Bestseller »Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften«, für den er 2020 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhielt, führt er dem Publikum die Sehnsucht und das Allgemeinmenschliche in seiner ganzen unausweichlichen Abgründigkeit vor Augen.
Abbildung: Giorgio De Chirico, "Piazza d´Italia" (1954)
"Giorgio de Chirico drückt wie kein anderer die ergreifende Melancholie des Ausklangs eines schönen Tages in einer alten italienischen Stadt aus, wo hinten auf einer einsamen Piazza, jenseits der Kulisse von Loggien, Säulengängen und Denkmälern der Vergangenheit, ein Zug tuckert [...] oder ein aufsteigender Fabrikschornstein Rauch in den wolkenlosen Himmel schickt" (Ardengo Soffici)