Das Moskau-Konzert (1986)
Vladimir Horowitz
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Die Menschen kampieren auf der Straße, um ein Ticket zu ergattern
Im April 1986 kehrt Vladimir Horowitz, der berühmteste Pianist des vergangenen Jahrhunderts, in seine russische Heimat zurück. 61 Jahre lang war er nicht mehr in der kommunistischen Sowjetunion gewesen – einer der auszog, um Karriere zu machen. Doch jahrelang gab er keine Konzerte – künstlerische Krisen und Depressionen waren der Grund. Sein Auftritt in Moskau gleicht für viele Menschen einem Wunder. Die Menschen kampieren auf der Straße, um ein Ticket zu ergattern. Für sie ist Horowitz mehr als ein begnadeter Pianist: Er ist ein lebendes Zeichen dafür, dass die Grenzen zwischen Ost und West nicht unüberwindlich sind.
Doch das Konzert ist auch ein Zeichen dafür, dass Horowitz seine eigene Krise überwunden hat. Nicht einmal sein Manager Peter Gelb wettet noch einen Cent auf eine weitere künstlerische Großtat von Horowitz. Zu tief ist dieser in psychische Probleme und die Abhängigkeit von Tabletten verstrickt. Mit über 80 Jahren ist er außerdem in einem Alter, in dem sich andere längst zur Ruhe gesetzt haben. Aber Horowitz zeigt es allen: mit einem Konzert, das höchste Virtuosität mit tänzerischer Leichtigkeit verbindet, äußersten Spielwitz mit zu Tränen rührender Poesie.
Die Sendung lässt das Konzert Revue passieren: Weltstars wie Martha Argerich oder Daniil Trifonov, stete Bewunderer von Horowitz, kommentieren sein Spiel; Besucher und Beteiligte von damals erinnern sich an die Ereignisse um das Konzert.
Fotocredit: Arte/Getty Images