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Deutsche Oper am Rhein

Viktor Ullmann: „Der Kaiser von Atlantis“

Bestürzend komisch und zutiefst menschlich

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In der Mediathek verfügbar bis 30. April 2021

Der Kaiser von Atlantis erklärt einen Krieg von allen gegen alle und verkündet, dass sein alter Verbündeter, der Tod, den Feldzug anführen wird. Beleidigt durch die Dreistigkeit des Kaisers weigert sich der Tod, jemanden sterben zu lassen, und richtet auf der ganzen Welt Verwüstungen an.

Die Entstehung von "Der Kaiser von Atlantis" als einzige erhaltene Oper, die in einem KZ komponiert wurde, erhebt sie zu einem einzigartigen Mahnmal gegen das Vergessen. Doch in der Inszenierung der Deutschen Oper am Rhein ist die Parabel vom lebendigen Tod nie mahnend, sondern ominös, bestürzend komisch und zutiefst menschlich.

Handlung:

In der maschinisierten Tötungsindustrie des Kaisers Overall von Atlantis sind Harlekin und Tod — "das Leben, das nicht mehr lachen und das Sterben, das nicht mehr weinen kann“ – nur noch Zaungäste in einer Welt, "die verlernt hat, am Leben sich zu freuen und des Todes zu sterben“. Als Overall den Krieg Aller gegen Alle verkündet, sieht sich der Tod endgültig seiner Würde beraubt und verweigert dem Kaiser fortan den Dienst.

Wo der Tod seinen Schrecken verliert, bricht sich das Leben Bahn. Doch welche Macht bleibt einem mörderischen Despoten, in dessen Reich niemand mehr sterben darf? Exekutionen können nicht mehr vollstreckt werden, Soldaten sich nicht mehr gegenseitig töten. Bald kommt es im ganzen Land zu erbittert geführten Aufständen lebender Toter gegen das erzwungene Unsterblichkeitsverdikt. Der Tod bietet an, seinen Streik zu beenden, falls der Kaiser das Opfer bringt, „als erster den neuen Tod zu leiden“. Overall nimmt Abschied und folgt dem Tod.

(Text von OperaVision)

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