Deutschlandfunk Kultur
Ulrike Rosenbach im Gespräch
Die Pionierin der deutschen Videokunst über ihre Performance- und Videoarbeiten und die Rolle von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft
Ulrike Rosenbach gilt als Pionierin der deutschen Videokunst. Aus Anlass ihres 80. Geburtstages 2024 zeigt das ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe bis 7. Januar 2024 unter dem Titel »Ulrike Rosenbach. heute ist morgen« eine umfassende Retrospektive ihres Œuvres. Rosenbach befasste sich darin mit Fragen der weiblichen Identität, geschlechterspezifischen Rollenzuschreibungen sowie der ganzheitlichen Beziehungen von Mensch und Natur. Das Medium Video brachte sie bereits in den frühen 1970er-Jahren künstlerisch zum Einsatz. Durch die Teilnahme an wegweisenden Ausstellungen wie der documenta 6 und documenta 8 wurde sie zur renommiertesten deutschen Performance- und Videokünstlerin ihrer Zeit. Im Gespräch mit Britta Bürger im Deutschlandfunk Kultur blickt sie zurück auf ihre Kindheit und Jugend sowie ihre Ausbildung bei Joseph Beuys und berichtet von ihren ersten Hauben- und Kragenobjekten, die als Symbole der Unfreiheit einer patriarchalischen Gesellschaftsform verstanden werden können, und von ihren frühen Videoarbeiten, die als Körperaktionen vor einer freistehenden Kamera in ihrem Studio entstanden. Seit 2018 wird am ZKM Rosenbachs mehr als 600 analoge Bänder umfassendes Videoarchiv digitalisiert und aufgearbeitet. Die Retrospektive greift mit mehr als 120 Arbeiten auf die Ergebnisse dieser Arbeit zurück.
Fotocredit: ZKM - Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe / Felix Grünschloss