Die Legende der Maya-Stadt
»Uaxuctum«, ein Werk von Giacinto Scelsi
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Scelsi war zu seiner Zeit das, was man heute einen »Nerd« nennen würde
»Uaxuctum«, das Hauptwerk des italienischen Komponisten Giacinto Scelsi, interpretiert vom Chor von Radio France und vom Orchestre Philharmonique de Radio France. Scelsi war zu seiner Zeit das, was man heute einen »Nerd« nennen würde: ein visionärer Vorläufer des musikalischen Klangexperiments. Der Italiener erkundete vor allen anderen die immersive Kraft des Klanges und war richtungweisend für die Strömung der Spektralmusik der 1970er Jahre.
Giacinto Scelsis Komposition »Uaxuctum – Die Legende der Maya-Stadt, die sich aus religiösen Gründen selbst zerstörte« wurde bereits 1966 fertiggestellt, jedoch erst 21 Jahre später uraufgeführt. Scelsi hätte die Premiere fast nicht mehr miterlebt: Seine Orchesterstücke fanden so wenig Anerkennung, dass sie erst spät in Konzertprogramme aufgenommen wurden. Doch schließlich stellte sich der Erfolg ein, und »Uaxuctum« wurde in Gegenwart des Komponisten knapp einen Monat vor dessen Tod uraufgeführt.
An den digitalen Klangtools der heutigen Zeit hätte der Mann, der sein Leben der Freisetzung von Klangenergien und der Erforschung neuer Schaffensgebiete verschrieben hatte, sicher seine Freude gehabt! 3D-Sound, binauraler Ton, objektbasierte Aufnahmeverfahren und spezifische Kodierungsalgorithmen ermöglichen heute eine vollständige und originalgetreue Rekonstruktion von Scelsis Kompositionsprinzip.
Das Konzert wurde in UHD und im Multi-Kamera-Modus aufgezeichnet. Für die hochwertigen Tonaufnahmen und die Abmischung zeichnen Elsa Biston (Komponistin und Musician Sound Director bei Radio France), Cyril Bécue und Hervé Déjardin (Tonaufnahme) verantwortlich.
Regie: Sebastiano d'Ayala Valva
Chœur de Radio France, Orchestre Philharmonique de Radio France, Aldo Brizzi
Mit: Tamara Bounazou, Natasha Sollers, Yaxiang Lu, Martin Davout
Auditorium von Radio France, 2. September 2017
Fotocredit: Arte