Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2019 | Theater Heidelberg
Teresa Dopler: Das weiße Dorf
Deutsche Erstaufführung
Diese Sendung ist ein Bezahlangebot
Ruth und Ivan begegnen sich auf einer Flusskreuzfahrt auf dem Amazonas wieder. Es ist schon einige Jahre her, dass sie sich »ein paar Monate lang gekannt haben«, bevor Ivan beruflich nach Amerika ging und Ruth ihre erste Stelle in der Schweiz antrat. Inzwischen haben beide Karriere gemacht und sind in neuen Beziehungen, die auf ihre Weisen durchaus gut funktionieren – und dennoch brennt die Luft zwischen Ivan und Ruth.
Es wäre vielleicht eine vollkommene Liebe gewesen, so vollkommen wie das weiße Dorf in Andalusien, von dem Ruth nur Ivan erzählt, und in dem sie sich im nächsten Sommer höchstwahrscheinlich doch nicht treffen werden. Zu sehr haben sie verinnerlicht, Menschen zu sein, »die über Dinge hinwegkommen«, »denen nichts sehr viel bedeutet«.
Teresa Dopler entwirft ein tieftrauriges Porträt zweier Menschen, das unter dem Mantel großer Leichtigkeit falsche Lebensentscheidungen in Frage stellt. Die Autorin wurde 1990 in Linz geboren und lebt in Wien. Sie studierte Sprachkunst und Theaterwissenschaft in Wien. 2014 und 2016 wurde ihr das DramatikerInnenstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuerkannt. 2015 wurde sie für den Osnabrücker Dramatikerpreis nominiert, zudem erhielt sie das Literaturstipendium der Stadt Linz. Mit »Das weiße Dorf« gewann Teresa Dopler den Autor*innenpreis 2019 des Heidelberger Stückemarkts.
Regisseur Ron Zimmering inszeniert mit der Uraufführung von »Das weiße Dorf« erstmals am Theater und Orchester Heidelberg. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig sowie 2012 bis 2016 Regie an der Theaterakademie Hamburg. Zimmering inszenierte bereits verschiedene gegenwartsdramatische Stoffe unter anderem am Theater Osnabrück, zudem realisierte er zahlreiche dokumentarische Arbeiten und Stückentwicklungen, die sich durch die Verbindung klassischer Stoffe mit dokumentarischen und biografischen Elementen auszeichnen.
Publikumsgespräch im Anschluss
Foto: Susanne Reichardt