Leipziger Ballett | Oper Leipzig
Solitude | Ballett von Mario Schröder
Ballettdirektor und Chefchoreograf Mario Schröder thematisiert unfreiwillige und selbst gewählte Einsamkeit
Jede Entscheidung ist letztlich eine einsame und genau diese Entscheidungsmomente sind es, die Mario Schröder in den Mittelpunkt der Kreation »Solitude« stellt. In Zeiten von freiwilliger und auferlegter Isolation entsteht Einsamkeit in vielfältigen Facetten, denen sich die Tänzerinnen und Tänzer des Leipziger Ballett stellen. Denn es bleibt unklar wer entscheiden darf, ab wann allein sein zur Einsamkeit wird. Kann in einer Gesellschaft der dauerhaften Erreichbarkeit nicht auch die Einsamkeit ein Sehnsuchtsort werden?
Das Gemeinsame wird als Goldstandard des menschlichen Gehirns gesehen, es sehnt sich nach Nähe und Zugehörigkeit. Gesellschaftliches Zusammenleben, Innovation, Glaube – es ist schwer möglich sich eine Welt, ohne das Gemeinsame vorzustellen. Einsamkeit ist gefährlich, sie birgt den Anschein von menschlichem Versagen. Einsamkeit bedroht uns auf physischer und psychischer Ebene gleichermaßen. Solitude beschreibt einen freiwilligen Zustand des Seins, der die physische Anwesenheit eines anderen ausschließt und den Blick auf die eigene innere Landschaft legt. Momente von tiefer Reflexion, Selbsterkenntnis und Kreativität werden erst dann möglich, wenn äußere Einflüsse verschwinden und Raum bleibt für Einsamkeit.
Musikalische Leitung: Felix Bender
Choreografie: Mario Schröder
Bühne, Kostüm: Paul Zoller
Licht: Michael Röger
Dramaturgie: Anna Diepold
Leipziger Ballett
Gewandhausorchester Leipzig
Gesangssolist: Yuriy Mynenko
Musik von Antonio Vivaldi, Peteris Vasks, Johann Sebastian Bach und Galina Ustwolskaja