Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Sir Simon Rattle dirigiert Brahms, Strawinsky und Haydn
Sir Simon Rattle kommt als designierter Chefdirigent zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und stellt Werke vor, die im »normalen« Konzertbetrieb wegen ihrer kleinen Besetzungen nur sehr selten gespielt werden: Brahms' Serenade in A-Dur, Haydns Symphonie Nr. 90 und Strawinskys Symphonien für Blasinstrumente.
Mit seinen beiden Serenaden wollte sich der junge Brahms auf symphonisches Terrain vortasten, das nicht nur für ihn durch den »Riesen« Beethoven vorbelastet war. Nachdem Robin Ticciati Anfang Februar die erste Serenade von Brahms beim Symphonieorchester dirigiert hatte, zieht Rattle jetzt mit der zweiten nach, die mit ihrem Verzicht auf Geigen, Trompeten und Pauken den idyllischen Klang der Holzbläser ins Zentrum rückt. Von seiner humorvollsten Seite zeigt sich Haydn in seiner strahlenden C-Dur-Symphonie Nummer 90, die im Finale einen echten musikalischen Gag fürs Publikum bereithält, eine Art Trugschluss - für Haydns Witz hat der Brite Rattle bekanntlich ein besonderes Gespür. Als Kontrapunkt zu den heiteren Werken von Brahms und Haydn setzt Rattle ein Gedenkstück für Debussy aus der Feder von Strawinsky dazwischen: Seine kurzen »Bläsersinfonien« von 1920 hätten »die Form einer strengen Zeremonie« und bestünden aus »litaneiartigen Zwiegesängen«, so der Komponist. Ein Choral von gläserner Erhabenheit beschließt das lakonische Werk.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Simon Rattle
Johannes Brahms: Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16
Igor Strawinsky: Symphonien für Blasinstrumente
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 90 C-Dur, Hob. I:90
Fotocredit: BR/Peter Meisel