Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Simon Rattle dirigiert Williams und Mozart
Seit zehn Jahren ist Sir Simon Rattle dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks freundschaftlich verbunden, und so ist es für Rattle Ehrensache, die Musikerinnen und Musiker gerade in der Krise zu unterstützen. Unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen leitet er ein »Geisterkonzert«, auf dessen Programm Werke von Ralph Vaughan Williams und Wolfgang Amadeus Mozart stehen.
Aus seiner britischen Heimat bringt Rattle ein Meisterwerk von Ralph Vaughan Williams mit: Seiner »Fantasia on a theme by Thomas Tallis« hat Vaughan Williams eine Psalmvertonung des englischen Renaissance-Komponisten zugrunde gelegt. Der tief bewegenden, ja magischen Aura dieser Raumklang-Komposition für Streichquartett und zwei Streichorchester kann sich niemand entziehen. Nach den Streichern des Symphonieorchesters kommen dann im Hauptwerk des Abends die Bläser zum Zug: Mozarts »Gran Partita« macht ihrem Namen mit 12 Bläsern und Kontrabass alle Ehre - als »große blasende Musik von ganz besonderer Art« wurde diese Serenade 1784 bei einer Wiener Akademie gepriesen. Nicht zu Unrecht, zeugt die großangelegte Partitur doch von Mozarts Kunstfertigkeit, die weit über das Niveau der damals üblichen Abendmusiken hinausgeht. Und das überirdisch schöne Adagio lässt schon die frühe Romantik ahnen.
Ralph Vaughan Williams: Fantasia on a theme by Thomas Tallis
Wolfgang Amadeus Mozart: Bläserserenade B-Dur, KV 361 - »Gran Partita«
Fotocredit: BR/Peter Meisel