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Film von David Unger

Saint-Saëns, der Unergründliche

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Arte Concert

In der Mediathek verfügbar bis 9. Februar 2022

Camille Saint-Saëns galt als Wunderkind und war ein begnadeter Organist und Pianist. Er reiste viel und gerne. Vor allem aber komponierte er ohne Unterlass und ließ dabei kein Genre aus: Er war mit geistlichen Werken ebenso erfolgreich wie mit Kammermusik, Symphonien und Opern. Als der Komponist im Frühjahr 1890 klammheimlich aus Paris verschwand, erregte dies großes Aufsehen. Reporter machten sich auf die Suche nach ihm; man munkelte sogar, er habe sich das Leben genommen. Saint-Saëns, dessen Persönlichkeit von jeher Rätsel aufgegeben hatte, war vollends unergründlich geworden.

Im Frühjahr 1890 verschwand Camille Saint-Saëns klammheimlich aus Paris. Die öffentliche Aufregung war groß, denn der Komponist stand im Zenit seines Ruhms. Saint-Saëns entzog sich nicht zum ersten Mal seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen, um unter Pseudonym eine Weile an einem entfernten Ort zu leben – auf den Kanarischen Inseln, in Algerien, Ägypten, Indochina oder auf Ceylon. Doch dieses Mal kannte niemand seinen Aufenthaltsort. Reporter machten sich auf die Suche nach ihm. Es wurde sogar gemunkelt, er habe sich das Leben genommen...

Viele seiner rund 600 Kompositionen gelten heute als Meisterwerke, fanden jedoch seinerzeit nicht immer einhellige Zustimmung. Die symphonische Dichtung »Danse macabre« beispielsweise wurde ausgebuht, weil die Geige des Todes nicht gestimmt war und ein Xylophon zum Einsatz kam. Die Oper »Samson und Dalila« musste lange auf die Aufführung warten, weil Dalila als emanzipierte Frauenfigur angelegt war und man mit einem Skandal rechnete. Für den »Karneval der Tiere« verfügte Saint-Saëns selbst ein Aufführungsverbot zu seinen Lebzeiten, denn er befürchtete, dass der Erfolg der Orchestersuite seine anderen Werke in den Schatten stellen würde.

Während Saint-Saëns als Komponist berühmt ist, bleibt sein Privatleben ein Geheimnis, zumal er sich nur selten darüber äußerte. Er starb 1921 im Alter von 86 Jahren in Algier. Hundert Jahre nach seinem Tod erinnert die Dokumentation an den Musiker, der zu den produktivsten und anerkanntesten seiner Zeit zählte.

Fotocredit: Arte/Ville de Dieppe

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