Sternstunden der Musik
Rudolf Nurejews »Schwanensee« - Ballett
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Nurejew tanzt Tschaikowskys »Schwanensee« in Wien
Der 15. Oktober 1964: Der erst 26-jährige russische Tänzer Rudolf Nurejew choreographiert Tschaikowskys »Schwanensee« und übernimmt die Hauptrolle des Prinzen. Seine Partnerin ist die bereits 45-jährige Margot Fonteyn. Nach weniger als zwei Stunden endet die weltberühmte Liebesgeschichte nicht mit Happy-End, sondern mit dem Tod des Prinzen. Eine Sensation!
Nurejews Choreografie für das Wiener Staatsopernballett und die Wiener Sinfoniker ist eine der erfolgreichsten aller Zeiten. Er selbst avanciert damit zu der Ballettikone des 20. Jahrhunderts. Und revolutioniert die Rolle des männlichen Tänzers: Nurejew will nicht länger nur Pax-de-deux-Partner und »Hebelmaschine« der Primaballerina Margot Fonteyn sein, sondern ihr ebenbürtiger Gegenpart. Trotz des großen Altersunterschiedes manifestieren die beiden ihren Ruf als epochales Traumpaar des klassischen Spitzentanzes.
Seine »Schwanensee«-Deutung ist ungewöhnlich: Er stellt den Männerpart und damit sich selbst in den Mittelpunkt des 1877 am Bolschoi-Theater in Moskau uraufgeführten Tanzmärchens von Peter Tschaikowsky: »Ich glaube die Hauptperson ist der Prinz, nicht der Schwan, er ist nur sein Spiegelbild.«
Wiener Sinfoniker, John Lanchbery
Wiener Staatsoper, 15. Oktober 1964
Fotocredit: Unitel