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Princess Hamlet
Shakespeares Motive wie Wahrheit, Liebe, Verrat und Macht – fortgesponnen im Comic-Format
Hamlet wird ihrer Rolle nicht gerecht. Sie widersetzt sich den familiären Erwartungen, hat keine Lust auf Spitzenposition, auf royale Repräsentation und Abendessen mit Mutter. Hamlet tritt ihr kulturelles Erbe nicht an. Erinnert werden will sie doch. Und dafür hat sie einen schrecklichen Plan. »Princess Hamlet« wischt die Väter und ihre Geister von der Bühne, Hamlet arbeitet sich stattdessen an ihrer Mutter ab, und wird zur tragischen Figur in einer Welt, die keinen Platz für Zweifel lässt.
Das Stück der finnischen Theaterautorin E.L. Karhu greift Shakespeares Motive wie Wahrheit, Liebe, Verrat und Macht auf, und spinnt sie im Comic-Format weiter. Ihre Version emanzipiert sich zur absurd-feministischen Hamlet-Überschreibung. »Princess Hamlet« wurde 2017 am Q-teatteri in Helsinki uraufgeführt und am Schauspiel Leipzig in deutscher Sprache erstaufgeführt. Aufgrund des pandemischen Lockdowns setzte das Inszenierungsteam des Theater Rampe Karhus »Tragödie im Comicformat« schließlich in einer eigenen Fassung als digitale Theater-Serie in vier Folgen um. Jede Folge erzählt die Geschichte aus der Perspektive einer anderen Figur weiter und neu.
Theaterserie nach E. L. Karhu in der Regie von Marie Bues und Niko Eleftheriadis; Theater Rampe Stuttgart
Foto: Grigory Shklyar