Théâtre de la Monnaie Brüssel, 2022
Philippe Boesmans: Baby hat nichts gemacht
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Mehr als ein halbes Jahrhundert schrieb der belgische Komponisten Philippe Boesmans am Brüsseler Monnaie-Theater Operngeschichte. Nach Märchenstoffen, Shakespeare-Stücken und Tragödien nahm er sich einen Schwank von Georges Feydeau, dem französischen Meister des Vaudeville, vor. Bassem Akiki und Richard Brunel brachten Boesmans posthumes Werk im Dezember 2022 auf die Bühne.
Vor Jahrzehnten schon sprach Boesmans davon, eine komische Oper schreiben zu wollen, aber es fehlte ein gutes Libretto. Mit Georges Feydeaus Stück: »On purge bébé« (»Baby hat nichts gemacht«) hatte er gefunden, was er suchte. Mit seinem Regisseur und Librettisten Richard Brunel adaptierte er die Geschichte eines tollen Tages im Leben von Monsieur Follavoine, Madame und ihrem tyrannischen, verstopften Sohn Toto. Oberflächlich betrachtet ist die Geschichte nicht mehr als eine Farce, gespickt mit skatologischem Blödsinn, aber sie zeigt die psychologischen Folgen an einem Kind, das kleinbürgerlichen Helikoptereltern ausgeliefert ist.
Philippe Boesmans hat die Aufführung seiner komischen Oper nicht mehr erlebt. Er starb im April 2022 in Brüssel.
Richard Brunel: Inszenierung
Orchestre Symphonique de la Monnaie, Bassem Akiki
Mit Jean-Sébastien Bou (Bastien Follavoine), Jodie Devos (Julie Follavoine)
Théâtre de la Monnaie Brüssel, 5. Dezember 2022
Fotocredit: La Monnaie/Jean Louis Fernandez