Deutsche Oper am Rhein
Peter Tschaikowski | Die Jungfrau von Orleans
Unter der Leitung des designierten Generalmusikdirektors Vitali Alekseenok kommt das Drama in der Inszenierung von Elisabeth Stöppler auf die Bühne
Das Libretto zu seiner Oper »Die Jungfrau von Orleans« schrieb Peter Tschaikowski selbst. Doch bekannte er, dass es ihm schwer fiel. Wie die Musikwissenschaftlerin Sigrid Neef ausführt, war er von der historischen Johanna fasziniert und studierte Geschichtsdarstellungen. Da Schillers Werke damals in Russland viel gespielt wurden, entschied er sich schließlich doch dafür, Schillers Drama als Grundlage für sein Libretto zu nehmen. »Obwohl es nicht ganz der historischem Wahrheit entspricht, übertrifft es doch alle anderen künstlerischen Darstellungen der Johanna durch seine psychologische Wahrheit …«, räumte er ein. Um aber der historischen Wahrheit dennoch Genüge zu tun, änderte er den Schluss. So wird Johanna in Rouen von den Engländern verbrannt. Damit schuf Tschaikowski einen Bruch zwischen Romantischer Tragödie und-Historienspektakel.
Elisabeth Stöppler deutet in ihrer Inszenierung an der Deutschen Oper am Rhein diesen Schluss als eine Entwicklung Johannas. Zu Beginn wolle sie kämpfen und greife zu den Waffen. Nach der Begegnung mit Lionel aber verlangt sie ein Ende des Tötens. Karl werde dagegen immer eifersüchtiger auf Johanna, weil das Volk sie so liebe. Auf diese Weise spalte Johanna die kleine Gesellschaft der Dorfgemeinschaft. Annika Haller baut als Schauplatz der Handlung mit wenigen Elementen eine Kirche auf die Bühne. Die Titelfigur verkörpert die Mezzosopranistin Maria Kataeva. Am Pult steht der designierte Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein, Vitali Alekseenok.
Besetzung
Musikalische Leitung: Vitali Alekseenok
Inszenierung: Elisabeth Stöppler
Bühne: Annika Haller
Kostüme: Su Sigmund
Licht: Volker Weinhart
Chorleitung: Gerhard Michalski
Johanna von Orléans: Maria Kataeva
Thibaut d’Arc: Sami Luttinen
Raimond: Aleksandr Nesterenko
Karl VII.: Sergej Khomov
Agnes Sorel: Luiza Fatyol
Kardinal: Thorsten Grümbel
Dunois: Evez Abdulla
Lionel: Richard Šveda
Bertrand: Beniamin Pop
Beichtvater: Johannes Preißinger
Lauret / Ein Krieger: Žilvinas Miškinis
Engel: Mara Guseynova
Düsseldorfer Symphoniker
Chor der Deutschen Oper am Rhein
Fotocredit: Sandra Then