Mit Erina Yashima
Musik erklärt: Milhaud - »La Création du Monde«
1923 - Musik im Aufbruch
Der Jazz, der über den Atlantik schwappte, weckte die Neugierde europäischer Komponist:innen. Darius Milhaud gehörte zur »Groupe des Six« und wurde ein wichtiger Botschafter für den transatlantischen Kulturaustausch in Sachen Musik. Dabei setzte er sich auch mit den afrikanischen Wurzeln und der Leidensgeschichte der Schwarzen in den USA auseinander.
In dieser Folge aus der Reihe »1923 - Musik im Aufbruch« stellt euch die Dirigentin Erina Yashima Milhauds Schlüsselwerk vor: das Ballett »La Création du Monde«. Milhaud schrieb es für die Ballettkompagnie »Ballets Suédois«, die afrikanische Schöpfungsmythen auf die Bühne brachten. Ein Saxophon, vier Solo-Streicher, Schlagwerk und Klavier verleihen der Melodie am Anfang eine mystische Klangfarbe. Hier verschmelzen europäische Konzertmusik und Jazz zu symphonischem Jazz. Anhand von Videoausschnitten mit Solist:innen vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zeigt euch Erina Yashima, dass sich hinter dem verspielten Thema, das wie eine Improvisation klingt, Fuge und Kontrapunkt verbergen. Außerdem erfahrt ihr, was sich hinter den Ausdrücken Polymetrik, Polytonalität, Blue Note und Major 7 verbirgt.
Fotocredit: Askonas Holt/Todd Rosenberg