»Isoldes Liebestod« und »Der wunderbare Mandarin«
Mariss Jansons dirigiert Wagner und Bartók
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mit seinen späteren »Musikdramen« änderte sich Wagners Einstellung gegenüber der Ouvertüre. Im Gegensatz zu seinen früheren, eher traditionellen Opern gehen die Einleitungen und Vorspiele ab »Rheingold« direkt in den ersten Akt über, sodass eine Aufführung im Konzertsaal nicht ohne einen besonderen Konzertschluss möglich ist. Zu den Vorspielen von »Tristan«, den »Meistersingern« und »Parsifal« hat er selbst Konzertschlüsse geschrieben. Seinen ursprünglichen Konzertschluss zum »Tristan«-Vorspiel scheint er indes bald verworfen zu haben, denn ab 1863 führte er das Vorspiel nur noch in der Kombination mit dem Schluss des Musikdramas auf. Eine Lösung, die er auch anderen Dirigenten empfahl.
Das zweite Werk, »Der wunderbare Mandarin« von Béla Bartók, wurde bei seiner Uraufführung am 27. November 1926 in Köln ausgebuht und ausgepfiffen. Dass sich das Werk trotzdem im Laufe der Zeit durchsetzen konnte, ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass Bartók die ursprünglich einaktige Ballettpantomime in eine dreiteilige Konzertsuite umarbeitete. Diese überarbeitete konzertante Fassung wird auch in dem aufgezeichneten Konzert gespielt.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons
Richard Wagner: Vorspiel und »Isoldes Liebestod« aus »Tristan und Isolde«
Béla Bartók: »Der wunderbare Mandarin«
Herkulessaal der Residenz München, 26./27. April 2007
Fotocredit: BR/Peter Meisel